Bundesregierung stellt Roadmap Systemstabilität im Bundestag vor

Strommasten, Photovoltaik- und Windenergie-Anlagen als Symbol für Roadmap SystemstabilitätFoto: gopixa / stock.adobe.com
Die Bundesregierung hat Anfang Dezember ihre „Roadmap Systemstabilität“ veröffentlicht und diese heute im Bundestag vorgestellt. Sie beschreibt, wie ein sicheres und robustes Energiesystem auf Basis erneuerbarer Energien aussehen und erreicht werden soll.

Die Roadmap Systemstabilität ist im Koalitionsvertrag 2021 verankert und wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstellt. Die Energiewende mit den fluktuierenden Quellen Wind- und Solarenergie ist ein tiefgreifender Wandel im Energiesystem. Mit dem Ausscheiden der fossilen Kraftwerke werden auch deren „inhärent stabilisierende Eigenschaften“ für die Systemstabilität wegfallen, heißt es in dem Dokument. Diese Eigenschaften liegen vor allem in den rotierenden Schwungmassen, die kleine Schwankungen sofort ausgleichen, noch bevor die Regelenergie-Mechanismen greifen (Momentanreserve). Umrichter an Solar- und Windenergie-Anlagen könnten diese Eigenschaften künftig bereitstellen, doch die Prozesse dafür sind noch nicht definiert.

Ein weiterer Aspekt ist der sogenannte Redispatch. Dabei geht es darum, den Strommarkt und das Netz zusammenzubringen. Während der Markt von einer „Kupferplatte“ ausgeht, die Strom beliebig in Deutschland verteilen kann, bestehen im realen Netz Engpässe, vor allem beim Transport von Norden nach Süden. Wird es eng, werden vor dem Engpass Anlagen abgeregelt und hinter dem Engpass zusätzliche Kraftwerke angefahren. Dieser Redispatch soll schrittweise dezentralisiert werden und auch kleine Flexibilitäten und erneuerbare Energien einbinden. Bisher kommt das „Redispatch 2.0“ allerdings langsamer voran als zunächst geplant.

„Wer macht was wann?“, ist die Fragestellung, die sich durch die Roadmap Systemstabilität zieht. Sie zeigt auf prozessualer Ebene, welche Schritte für einen weiterhin stabilen Betrieb des Stromnetzes nötig sind, wann sie stattfinden sollen und welche Akteure jeweils prozessverantwortlich sind. An der Entwicklung waren neben dem BMWK die Bundesnetzagentur (BNetzA), die Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber, Anlagenhersteller, Verbänden, Normungsgremien und der Wissenschaft beteiligt. Insgesamt brachten über 150 Personen aus mehr als 80 Institutionen ihre Expertise ein.

Welche Rolle Großspeicher bei der Stabilisierung des Gesamtsystems spielen könnten, berichtete der Solarserver in einem S+ Beitrag.

Quelle: Roadmap Systemstabilität | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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