Alfa Laval und Bisviridi wollen Bio-Rohöl aus organischen Abfällen gewinnen

Zwei Männer auf einer Industriebrücke vor großen Behältern einer Biogas-AnlageFoto: Alfa Laval
Die Abscheidung von Bio-Rohöl soll den Betreibern von Biogasanlagen Zusatzeinnahmen ermöglichen.
Das Bio-Rohöl als Nebenprodukt von Biogas-Anlagen soll sich ähnlich wie fossiles Rohöl raffinieren lassen und zur Basis für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) werden.

Der Konzern Alfa Laval ist Experte für die Handhabung von Fluiden und Stoffströmen, Bisviridi gehört britischen zum Biogas-Betreiber BioteCH4. Gemeinsam wollen die Firmen alte Speiseöle und -fette für die Herstellung von Bio-Rohöl nutzen. Dafür wollen sie den Ölabscheider Prodec Oil Plus Dekanter von Alfa Laval mit der von Bisviridi entwickelten und patentierten anaeroben Vergärung kombinieren

Der Alfa Laval Prodec Oil Plus Dekanter soll sich in jede Biogasanlage integrieren lassen. Vor der eigentlichen Vergärung soll er Öle und Fette aus den organischen Abfällen entziehen. Was übrig bleibt, geht in den Fermenter. Die Auswirkungen auf die Biogasproduktion seien „minimal“ heißt es in der Pressemitteilung der Unternehmen.

Mit dem Ölabscheider sollen sich aus einer Biogasanlage bis zu 300 Liter Öl pro Stunde gewinnen lassen. Das soll den Betreibern der Biogas-Anlage ein zusätzliches Einkommen ermöglichen. Sie soll als eigenständige Komponente für eine Einbindung nach dem Prinzip Plug-and-Play erhältlich sein.

Das resultierende Bio-Rohöl soll einen Reinheitsgrad von bis zu 99,5 % haben. Damit sei es für Raffinerien ein „ideales Ausgangsmaterial“, um sogenannte nachhaltige Flugkraftstoffe herzustellen. Diese Kraftstoffe, auf Englisch Sustainable Aviation Fuels (SAF) genannt, sind eine Sammelbezeichnung für biologische und synthetische Kraftstoffe für den Flugverkehr. Luftfahrtunternehmen hoffen, mit ihnen ihre Emissionen schnell reduzieren zu können. Ähnlich wie bei E-Fuels ist allerdings nicht annähernd in Sicht, wo die entsprechenden Mengen herkommen sollen. Das hat unter anderem eine Studie von PwC gezeigt. Dieser zufolgen könnten die Engpässe sogar so groß werden, dass Lebensmittel mutwillig zu Abfällen erklärt würden, um mehr Flugkraftstoff herstellen zu können.

Quelle: Alfa Laval | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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