Longi erreicht neuen Rekord: Silizium-Solarzelle mit 27,09 % Wirkungsgrad
Die Heterojunction-Rückkontakt-Solarzelle (Heterojunction Back Contact, kurz: HBC) besteht aus kristallinem Silizium. Den Wirkungsgrad der Solarzelle von 27,09 Prozent maß und zertifizierte das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) in Deutschland. Laut Pressemitteilung hat Longi die HBC-Zelle eigenständig entwickelt und dabei eine reine Laserstrukturierung verwendet. Damit schlage Longi seinen bisherigen Rekord für monokristalline Solarzellen vom November 2022 von 26,81 Prozent Wirkungsgrad.
Im Vergleich zu den bifazialen Heterojunction-Solarzellen sollen in den dem neuen Fertigungverfahren zudem die Kosten sinken. Das liegt laut Longi an einem einfacheren Prozess für die Strukturierung und an einem geringeren Bedarf an Indium. Für die Strukturierung von Rückkontaktzellen nutzte das Unternehmen bisher einen Fotolithografieprozess. Dieser war allerdings kostspielig. Nun setzt Longi auf einen neu entwickelten reinen Laserprozess. Ein weiterer Kostenfaktor war bisher eine Schicht aus Indiumzinnoxid. Diese ersetzt Longi nun durch eine ultradünne und leitfähige Oxidschicht, die im Vergleich zu bifazialen Heterojunction-Solarzellen nur noch ein Fünftel des Indiums benötigt.
Den Wirkungsgrad von Solarzellen und Modulen zu vergleichen, ist eine unübersichtliche Angelegenheit, da viele verschiedene Technologien mit jeweils eigenen Entwicklungsstadien, Vor- und Nachteilen miteinander konkurrieren. Das zeigen auch die immer neuen Rekordmeldungen auf dem Solarserver. Die Tandem-Solarzelle aus Perowskit und kristallinem Silizium hat beim Wirkungsgrad die 30-Prozent-Marke zum Beispiel schon deutlich überschritten.
Quelle: Longi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH