Neue Unterwasser-Stromverteilung soll Kosten von Offshore-Windparks deutlich senken

Grafik zeigt gelbe Verteilstation unter Wasser, an der Oberfläche spiegelt sich ein Offshore-Windpark.
Grafik: Aker Solutions
Aker Solutions will eine neue Unterwasser-Stromverteilung für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen im norwegischen METCentre erproben.

Aker Solutions hat mit dem Marine Energy Test Centre (METCentre) in Norwegen einen Vertrag über die Erprobung einer neuen Unterwasser-Stromverteilung unterzeichnet. Sie soll die Kosten und die Komplexität von Offshore-Windparks deutlich reduzieren. Der Vertrag umfasst das Front-End Engineering und Design (FEED) der neuen Technologie namens Subsea Collector. Aker Solutions besitze bereits Erfahrung mit der Unterwasser-Stromversorgung für Gaskompressionsanlagen und habe die Versorgung für die schwimmende Offshore-Windkraftanlage Hywind Tampen von Equinor entwickelt, heißt es in der Pressemitteilung des METCentre. Als Referenzen aus der Gasindustrie sind die Projekte Åsgard (Norwegen) und Jansz-lo (Australien) genannt.

Sternförmige Stromverteilung schafft mehr Flexibilität bei Design von Offshore-Windparks

Im Rahmen des Projekts soll Aker Solutions den Subsea Collector für das Offshore-Windtestgebiet des METCentre liefern. Dieses besteht aus zwei schwimmenden Offshore-Windturbinen besteht und liegt 10 km vor der südwestlichen Küste von Karmøy, Norwegen, liegt. Ab 2026 soll das Testgebiet auf sieben schwimmende Offshore-Windturbinen erweitert werden. Das METCentre habe mehrere alternative Konfigurationen für seine neue Kabelinfrastruktur geprüft und sich für die Erweiterung für eine Pilotinstallation des Subsea Collector von Aker Solutions entschieden. Statt in einer Reihe (Daisy Chain) sollen die Windturbinen in einer Sternkonfiguration verschaltet werden. Das ermögliche mehr Flexibilität bei der Architektur und Konstruktion von Offshore-Windparks, heißt es. Es soll die Kabellänge reduzieren und somit auch den Zeitaufwand für die Schiffe und die Installationskosten. Laut „ersten Ergebnissen“ könnten die Gesamtkosten für einen schwimmenden 1-GW-Windpark damit um bis zu 10 Prozent sinken, so Aker Solutions.

Lieferkette in Norwegen stärken

Die Hauptbestandteile der Unterwasser-Verteilung sind ein 66-kV-Nasskupplungssystem von Benestad und eine Unterwasser-Schaltanlage mit Überwachungssteuerung und Datenerfassung von ABB. Für die Installation soll die Windstaller Alliance verantwortlich sein, zu neben Aker Solutions der norwegische Anbieter von Unterwasserlösungen DeepOcean und der Versorgungsschiff-Betreiber Solstad Offshore gehören. Aker Solutions soll auch das statische Exportkabel zum Festland liefern.

Arvid Nesse, CEO von METCentre und Norwegian Offshore Wind, setzt darauf, dass die neue Stromverteilung künftig in großen schwimmenden Offshore-Windparks eingesetzt wird. Das Projekt zeige, wie das norwegische Unterwasser-Know-how aus der Öl- und Gasindustrie dabei helfen könne. Die Tests am METCentre sollen die norwegische Lieferkette stärken.

Neben schwimmenden Windparks könnte es in Zukunft auch schwimmende PV-Anlagen auf dem Meer geben: In Belgien hat das Seavolt-Konsortium einen Test begonnen.

Quelle: METcentre | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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