Wellenkraftwerk von Eco Wave Power geht in Israel in Betrieb

Schäumende Wellen an blauen Schwimmern vor Küste - Wellenkraftwerk in Israel.Foto: Eco Wave Power
Wellenkraftwerk im Hafen von Jaffa.
Im Hafen von Jaffa speist ein Wellenkraftwerk erstmals Energie aus dem Mittelmeer ins israelische Stromnetz.

Bereits im August sei das Wellenkraftwerk „EWP-EDF One Station“ offiziell ans Stromnetz angeschlossen worden, schreibt Eco Wave Power in seiner Pressemitteilung. Das Unternehmen ist auf Wellenkraftwerke in Küstennähe (Onshore) spezialisiert. Das israelische Energieministerium hat die Entwicklung unterstützt. An dem Projekt ist zudem die EDF Renewable mit 50 Prozent der Anteile beteiligt. Es handelt sich laut Eco Wave Power um das erste Wellenkraftwerk, das Strom ins israelische Netz speist. Es besteht aus 10 Schwimmern.

Derzeit kalibriere das Ingenieurteam von Eco Wave Power das Automatisierungssystems des Kraftwerks und teste die Haltbarkeit und den Betrieb der Ausrüstung. Ein Sturm mit einer Wellenhöhe von bis zu 3,5 Metern bot dazu gute Gelegenheit. Alle Schwimmer hätten den Sturm gut überstanden, berichtet Eco Wave Power. Die erreichte Spitzenleistung während der ersten Testreihe habe bei 32,4 kW gelegen, die durchschnittliche Einspeiseleistung bei stabilen 10 kW. Von den 100 kW ist das noch weit entfernt, doch Eco Wave Power zeigt sich optimistisch. „Diese Ergebnisse sind ermutigend für die erste Testphase, und wir erwarten, dass wir die Produktion bis zum Ende der Testphase deutlich steigern können“, heißt es in der Pressemitteilung.

Weiteres Wellenkraftwerk in den USA geplant

Ein Folgeprojekt sei bereits geplant. Es soll im Hafen von Los Angeles in den USA entstehen. Eine vollständig montierte Energieumwandlungseinheit und einen Schwimm-Mechanismus befänden sich bereits auf dem Hafengelände in Los Angeles. Die bautechnische Planung für die Installation der Schwimmer im Hafen sei ebenfalls abgeschlossen. Das kalifornische Ingenieurbüro KPFF habe dafür die die Sicherheit des Entwurfs von Eco Wave Power bestätigt. Nun warte man auf die Genehmigungen des Hafens und des Army Corps of Engineers. Sobald diese vorliegt, will Eco Wave Power sieben weitere Schwimmer fertigen und mit der Installation beginnen.

Inna Braverman, Gründerin und CEO von Eco Wave Power, sieht in den USA einen „strategisch äußerst wichtigen Markt.“ Sie bezieht sich auf die United States Energy Information Administration, derzufolge die Wellenenergie bis zu 66 Prozent des Energiebedarfs der USA decken könne. Eine Grundlage für einen Markt schafft diese Zahl aber noch nicht. Die Behörde beziffert tatsächlich auf ihrer Webseite das theoretische Potenzial auf ihrer Webseite als „ungefähr 64 % der Utility-Scale Stromproduktion der USA im Jahr 2021“. Das theoretische Potenzial enthält noch keinerlei Einschränkungen aus der realen Welt, zum Beispiel durch Schiffahrtsrouten, Naturparks oder touristische Gebiete. Das technische und gar das wirtschaftliche Potenzial einer Technologie fallen daher stets deutlich geringer aus. Daten dafür könnten aber bald folgen.

Braverman verweist nämlich darauf, dass der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom Anfang Oktober 2023 die „Senate Bill 605“ unterzeichnet habe. Darin erhält die California Energy Commission den Auftrag, die Machbarkeit von Wellen- und Gezeitenkraftwerken an der Küste Kaliforniens zu bewerten. Dazu soll auch eine Analyse der Wirtschaftlichkeit gehören.

Eco Wave Power will zudem nach eigenen Angaben in Kürze sein erstes Megawatt-Projekt in Portugal in Betrieb nehmen. Zudem habe man Konzessionsvereinbarungen für kommerzielle Anlagen in Europa und eine Projektpipeline von gut 400 MW.

In Schottland lief 2022 in Forschungsprojekt mit einem 1-MW-Wellenkraftwerk an – das bis dahin größte seiner Art, wie der Solarserver berichtete.

Quelle: Eco Wave Power | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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