Große Anbieter kleiner PV-Anlagen lehnen Resilienzbonus ab

Im Bild ein Mann mit Geldscheinen vor Solaranlage als Symbol für die Finanzierung von Sunvigo durch die Triodos Bank.Foto: sima / stock.adobe.com
Anbieter von kleinen Solaranlagen fürchten um das Geschäft, wenn der Resilienzbonus zur Stärkung der heimischen Industrie käme.
Die Unternehmen Enpal, EKD, 1Komma5grad und Zolar wenden sich gegen die Einführung eines Resilienzbonus. Sie fürchten um ihr Geschäft mit Kleinanlagen. Stattdessen solle es Resilienzausschreibungen für größere Anlagen geben und Staatshilfen für die Produzenten.

Mehrere Anbieter von Solaranlagen und Energielösungen haben sich gegen die Einführung eines Resilienzbonus im EEG ausgesprochen. Ein solcher Bonus könnte als Zuschlag für PV-Produkte gewährt werden, die aus Deutschland und Europa kommen. Hintergrund ist, die heimische Industrie gegen Dumpingimporte aus China zu schützen.

Dagegen sprechen sich die Unternehmen Enpal, 1KOMMA5°, Energiekonzepte Deutschland (EKD) und Zolar aus. Sie warnen vor der Gefahr, dass das Kleinanlagensegment durch Resilienz-Boni gefährdet würde. Ein Resilienz-Bonus für Endkunden in Form einer Erhöhung der Einspeisevergütung hätte gravierende Folgen. Zum einen wären die Kosten einer solchen Förderung nicht eingrenzbar. Ankündigungen von Förderungen auf Endkundenebene bergen zudem die große Gefahr, dass Kunden ihre Investition zurückhielten und auf die Konkretisierung der Anforderungen und das Greifen der Förderung warten. Gleichzeitig könnte das äußerst limitierte Angebot heimischer Photovoltaikmodule in zu kurzer Zeit auf Nachfrage treffen, die nicht bedienbar ist und damit eine hohe Verbraucherfrustration im Markt auslösen. 

Vorgelagerte Wertschöpfungsschritte wie Wafer-, Ingots- und Zellproduktion müssen in Europa erst wettbewerbsfähig und skalierbar aufgebaut sein. Andernfalls drohe durch den Resilienz-Bonus für Endkunden eine massive Überlastung der europäischen Photovoltaikproduktion und schade ihr.

Um aber die heimische Solarproduzenten nicht vor die Wand fahren zu lassen, schlagen die drei Unternehmen vor, Resilienz-Ausschreibungen einzuführen. Diese böten einen einfachen Hebel, um gezielt größere Dachanlagen zu fördern. Das stärke den Wettbewerb und trägt gleichzeitig dem Kostenanstieg Rechnung. Schon heute gestatte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Dach-Ausschreibungen und Eigenverbrauch zu kombinieren.

Mit einem konkreten Ausschreibungslimit seien von vornherein die maximalen Kosten klar. Zudem ließen sich Angebot und Nachfrage durch politische Steuerung besser in Einklang bringen. Auch sind Ausschreibungen EU-beilhilferechtlich erprobt.

Grundsätzlich bleibt zu konstatieren, dass Förderungen seitens des Staates am besten zielgerichtet direkt bei der Produktion ansetzen sollten und nicht beim Endkunden. Damit sprechen sich die drei Unternehmen eher für Staatshilfen aus als für Maßnahmen wie Resilienzboni.

Quelle: 1Komma5grad | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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