Insolvenz von Eigensonne: Reges Investoreninteresse an Photovoltaik-Unternehmen
Der Geschäftsbetrieb bei Eigensonne, einem bundesweit tätigen Anbieter von Photovoltaik-Anlagen, läuft in der Insolvenz weiter. Kunden und Partner sollen demnach dem Unternehmen die Treue halten, alle Aufträge werden wie vereinbart ausgeführt. Die Eigensonne GmbH beabsichtigt, ihr Geschäftsmodell mit Hilfe eines strategischen Investors weiterzuentwickeln und die eigene Wettbewerbsposition langfristig weiter auszubauen. Dazu haben die Geschäftsführung und der vorläufige Insolvenzverwalter einen strukturierten M&A-Prozess eingeleitet.
„Wir haben seit unserem Insolvenzantrag nur sehr begrenzt Aufträge verloren und konnten sogar unser Neukundengeschäft weiter stärken“, sagt Eigensonne-CEO Christian Arnold. „Gleichzeitig können wir durch das bewährte Netzwerk aus unseren Handwerks- und Vertriebspartnern wie gewohnt pünktlich und in bester Qualität liefern. Auch für unsere Bestandskunden hat sich nichts geändert: Alle Garantien und Wartungsverträge behalten ihre Gültigkeit.“ Eigensonne bietet Photovoltaik-Komplettlösungen zum Kauf und zur Miete an. Das Angebot richtet sich an Privatkunden und umfasst auf Wunsch auch Stromspeicher und Wallboxen.
Eigensonne: Frühzeitiger Insolvenz-Antrag schafft gute Ausgangslage
„Eigensonne hat frühzeitig Insolvenz-Antrag gestellt und damit eine gute Ausgangslage für die Investorensuche geschaffen“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Linkert von der Kanzlei BBL Brockdorff, der eng mit der Eigensonne-Geschäftsführung zusammenarbeitet. „Mit einer etablierten Marke, einem starken Produkt und einem dichten Vertriebsnetz bietet Eigensonne dafür beste Voraussetzungen. Wir verzeichnen bereits ein reges Interesse potenzieller Investoren.“
Die Sanierung wurde erforderlich, nachdem der Mehrheitsgesellschafter EWE die finanzielle Unterstützung von Eigensonne eingestellt hatte. Zuvor war Eigensonne über mehrere Jahre stark gewachsen, musste im letzten Jahr jedoch wie viele andere Anbieter von PV-Anlagen einen starken Umsatzeinbruch verkraften. Die Auslöser der branchenweiten Krise waren die stark gestiegenen Materialpreise, die anhaltend schwache Konjunktur sowie die Zinsexplosion, die der Bau- und Immobilienbranche stark zugesetzt haben. Hinzu kam die für Endkunden undurchsichtige Fördersituation für Photovoltaik-Anlagen.
Allerdings gibt es laut Eigensonne inzwischen deutliche Anzeichen für eine Erholung der Branche. „Der Markt für PV-Anlagen hat angefangen, wieder zu wachsen“, sagt Christian Arnold. „Die Materialpreise sind wieder deutlich gesunken und auch die Verunsicherung bei den Käufern geht zurück, seitdem das Heizungsgesetz verabschiedet wurde. Ein weiterer Grund ist der Wegfall der Strompreisbremse, die Energiepreise werden wieder volatiler. Mit einer Solaranlage können sich unsere Kunden gegen solche Preisschwankungen am Energiemarkt langfristig absichern. Entsprechend wächst auch die Nachfrage nach unseren Produkten.“ Gemeinsam mit einem strategischen Partner möchte Eigensonne diese Entwicklung nutzen und an das starke Wachstum der Vorjahre anknüpfen.
Quelle: BBL Brockdorff | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH