Startup Levl will Speicherkapazitäten börsenfähig machen

Die beiden Gründer von Levl, Hauke Lapschies und Marco BatschkowskiFoto: Levl
Die beiden Gründer von Levl, Hauke Lapschies und Marco Batschkowski
Mit einer digitalen Lösung sieht das Startup Levl die Möglichkeit, Kapazitäten auch kleiner Speicher an der Strombörse anzubieten, unabhängig vom Speicherstand. Das Unternehmen ist eine Ausgründung der EnBW.

Die Stuttgarter Neugründung Levl will mit einer Software für Speicherkapazitäten deren Vermarktung an der Strombörse möglich machen. Das Startup ist eine Ausgründung der Tochter Enpulse von Energiekonzern EnBW. Es geht dabei darum, die vorhandenen und weiter stark wachsenden Speicherkapazitäten optimal zu nutzen. Die von Levl entwickelte digitale Lösung biete die Option, vorhandene Kapazitäten von Batteriespeichern zusätzlich gewinnbringend an der Strombörse zu vermarkten. Speicherbetreiber könnten damit neben der bisherigen Nutzung ihrer Batterien
von zusätzlichen Einnahmequellen profitieren, auch dann, wenn diese bereits ausgelastet seien.

Hauke Lapschies, CEO von Levl dazu: „Bis 2030 werden in Deutschland etwa 100 Gigawatt Speicherleistung benötigt. Auch wenn der Zubau zügig voranschreitet, bietet ein Großteil der bestehenden und neu hinzukommenden Speicherkapazitäten Potenzial für zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten. Mit Levl ermöglichen wir die Vermarktung dieser Kapazitäten an der Strombörse unabhängig vom jeweiligen Speicherstand – also auch dann, wenn der Speicher bereits voll ist. Dass wir damit auf dem richtigen Weg sind, zeigt die schon jetzt große Nachfrage.“

Speicher jeder Größe an die Börse

Marco Batschkowski, CTO von Levl ergänzt: „Mit unserer KI-gestützten Software ermitteln wir den Kapazitätsbedarf des primären Verwendungszwecks und sind so in der Lage, die verbleibende Kapazität virtuell zu aggregieren und effizient in Echtzeit zu vermarkten. Damit sind wir technisch in der Lage, jeden Speicher unabhängig von seiner Größe an der Strombörse handelbar zu machen. Bisher war dies erst ab Speichereinheiten von mindestens 100 kW sinnvoll möglich.“

Levl startete zunächst im Rahmen eines Projekts des Venture Builders Enpulse. Nach einer anfänglich breit angelegten Exploration entstand die heutige Geschäftsidee. Die größte Hürde bestand anschließend darin, die technische Umsetzung in einem Prototyp abzubilden und die Echtzeitanbindung der Batterien an die Strombörse sicherzustellen. Ein gutes halbes Jahr später wird das Startup nun ausgegründet. Die nächsten Schritte umfassen das Onboarding der ersten Pilotkunden, den kontinuierlichen Ausbau des Teams sowie die Weiterentwicklung des Prognose- und
Aggregationsalgorithmus.

Quelle: Levl | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen