DUH: E-Autos können noch viel umweltfreundlicher werden
Der Umweltvorteil der Stromautos gelte auch, wenn die Verbrenner mit biogenem Kraftstoff oder E-Fuels angetrieben werden. Auch im Vergleich zu Wasserstoff-Autos sind die E-Autos laut DUH umweltfreundlicher. Diese Vorteile dürften aber nicht durch immer größere Elektro-SUV zunichtegemacht werden. Es fehle an Anreizen, effiziente Elektro-Klein- und Kleinstfahrzeuge zu entwickeln und so den besorgniserregenden Trend zu Monster-Elektro-SUV zu brechen.
Zudem müsse der Rohstoffbedarf für Antriebsbatterien weiter sinken. Dafür drängt die DUH auf gesetzliche Vorgaben, die innovative Batterietechnologien, Reparatur, Wiederverwendung und das Recycling fördern. Die Gewinnung von Batterierohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Nickel belastet die Umwelt erheblich.
„Für viele Fahrzeuge könnten bereits heute alternative Batterietechnologien wie die auf Natrium-Basis verwendet werden“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Laut einem Bericht von Spiegel Online gibt es in China seit kurzem erste Elektroautos mit Natrium-Batterien. In Deutschland arbeitet unter anderem das ZSW daran, nachhaltige Akkus auf Natriumbasis für Fahrzeuge im Stadtverkehr zur Marktreife zu bringen. DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer sieht „insbesondere für Kleinwagen“ ein hohes Potenzial für die Natriumakkus.
Fahrzeugbatterien sollten laut DUH zudem durch selektive Reparaturmöglichkeiten sowie Wiederverwendung als stationäre Stromspeicher möglichst lange genutzt werden. Umweltministerin Lemke müsse den Ressourcenverbrauchs durch Elektro-Autos schnell begrenzen, zum Beispiel im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Auch die EU-Prozesse zum Ökodesign und Recht auf Reparatur solle die Bundesregierung voranbringen, statt sie zu blockieren.
Zahlreiche Ökobilanzen würden zudem zeigen, dass E-Autos auch über ihren gesamten Lebenszyklus (Herstellung, Nutzung und Entsorgung) klima- und umweltfreundlicher seien als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsantrieb. Grund sei die deutlich größere Effizienz im Betrieb.
Zudem plädiert die DUH dafür, die Batterien nach ihrem Einsatz im Fahrzeug häufiger in Second-Life-Speichern weiterzunutzen. Mit einer Restkapazität von etwa 70 Prozent würden eignen sich ausgemusterte Antriebsbatterien beispielsweise noch gut als stationäre Energiespeicher für erneuerbare Energien eignen. Allerdings fehlten derzeit gesetzliche Vorgaben, die gute Bedingungen für eine lange Nutzung, Reparatur und Wiederverwendung sicherstellen. Auch unabhängige Akteuren müssten eine gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie Zugang zu sicherheitsrelevanten Daten und dem Batteriemanagementsystem zu ermöglichen. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, diese Lücken im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschafsstrategie, bei der Umsetzung der EU-Batterieverordnung sowie im Rahmen aktueller EU-Prozesse (insb. Recht auf Reparatur, Altfahrzeug-Richtlinie und Ökodesign-Verordnung) schnellstmöglich zu schließen.
Quelle: DUH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH