Vattenfall und  Airbus prüfen Wasserstoff-Infrastruktur für Flughäfen

Menschen sitzen an breitem Holztisch auf Lederstühlen und unterschreiben Dokumente.Foto: Vattenfall
Unterzeichnung der Absichtserklärung in Stockholm. Von links: Anna Borg (Vattenfall), Jonas Abrahamsson (Swedavia), Guillaume Fauray (Airbus), Anko van der Werff (SAS) , Abraham Foss (Avinor)
Ob und wie sich an schwedischen und norwegischen Flughäfen eine Infrastruktur für Wasserstoff-Flugzeuge aufbauen lässt, wollen Airbus, Avinor, SAS, Swedavia und Vattenfall gemeinsam untersuchen.

Die Firmen haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine einjährige Untersuchung der Machbarkeit an 50 Flughäfen in Schweden und Norwegen vorsieht. Es soll darin um die Konzepte von Wasserstoffflugzeugen gehen sowie um deren Betrieb, ihre Versorgung, den Bedarf an Treibstoff und der daraus folgenden Betankungsinfrastruktur. Die Partner wollen auch den Rechtsrahmen besser kennenlernen und die Auswahl konkreter Flughäfen anbahnen, an denen später eine Wasserstoff-Infrastruktur entstehen könnte.

Die Firmen rechnen damit, dass der Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff nicht nur die Emissionen von Flugzeugen in der Luft erheblich reduzieren wird, sondern auch zur Dekarbonisierung der Luftfahrt am Boden beitragen wird.

Im Jahr 2020 hat Airbus das Zeroe-Konzept vorgestellt. Das Ziel ist es, bis 2035 das erste marktreife Wasserstoff-Verkehrsflugzeug der Welt zu entwickeln. In diesem Zusammenhang verfolgt Airbus bereits ein Programm namens „Hydrogen Hub at Airports“. Es befasst sich mit den Anforderungen an die Wasserstoff-Infrastruktur und damit, wie der Flughafenbetrieb über die gesamte Wertschöpfungskette CO2-arm funktionieren kann.

 „Norwegen und Schweden gehören zu den anspruchsvollsten Regionen für die Luftfahrt und sie bieten großes Potenzial für die Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energieressourcen“, sagt Airbus-CEO Guillaume Faury.

Vattenfall will zu dem Projekt seine Erfahrung mit Strommarkt-Entwicklung, elektrischer Infrastruktur und Wasserstofferzeugung in Schweden beisteuern. „Die Luftfahrt ist ein Wirtschaftssektor mit schwer abbaubaren Emissionen. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen ist dort eine große Herausforderung. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit zeigt jedoch, wie groß die Bereitschaft zur Veränderung ist“, sagt Anna Borg, President und CEO von Vattenfall. Auch das Öko-Institut bestätigt, dass es für die Luftfahrt keine klimaneutrale Alternative zu E-Fuels und Wasserstoff gibt. Lediglich kleine Flieger für kürzere Strecken setzen auf elektrische Antriebe.

In Strausberg bei Berlin will das Ökoenergieunternehmen GP Joule bereits 2025 einen kleinen Flughafen mit einer Wasserstoff-Infrastruktur ausstatten. Dort hat der Flugzeugbauer Apus seinen Sitz und will erste Flugzeuge mit Wasserstoff betanken.

Quelle: Vattenfall | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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