Solarthermie-Zubau in Deutschland: Solarkollektor-Absatz in 2023 rückläufig
Im Jahr 2023 hat die Solarthermie-Branche in Deutschland rund 51.000 neue Solarheizungen mit einer Kollektorleistung insgesamt von gut 263 MW installiert. Der größte Teil vom Solarthermie-Zubau erfolgte auch im Jahr 2023 auf Dächern. Die Anzahl der in Deutschland insgesamt installierten Solarthermieanlagen stieg damit leicht auf rund 2,60 Millionen. Dies haben der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mitgeteilt. Im Jahr 2022 installierten die Bürger:innen noch rund 91.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 500 MW. Die Branchenverbände führen den Marktrückgang auf Verunsicherung rund um das Heizungsgesetz zurück. Im Zuge der Unsicherheiten war auch die weitere Förderung von EE-Heizungen in Deutschland unklar.
Für dieses Jahr hoffen die Verbände auf ein Wachstum. Schließlich gibt es noch viel Potenzial für den Solarthermie-Zubau. Etwa zwei Drittel der 19,5 Millionen Wohnhäuser in Deutschland beziehen ihre Wärme noch ausschließlich aus Öl- oder Gasheizungen. Ihren Verbrauch beispielsweise mit Hilfe einer Nachrüstung von Solarkollektoren zu drosseln, das können sich 56 Prozent der Eigenheimbesitzer:innen im Falle staatlicher Bezuschussung vorstellen. Dies geht aus einer Repräsentativbefragung des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des BSW-Solar hervor.
Solarthermie-Zubau kann von neuen Heizungen profitieren
Auch beim Einbau neuer Heizungen könnte es künftig wieder verstärkt zu Investitionen in neue Solarthermie-Anlagen kommen: Jede:r zweite Besitzer:in einer reinen Gas- und Ölheizung gab in der YouGov-Umfrage an, einen Austausch der Heizung in den nächsten fünf Jahren zu planen (50 Prozent). „Bis zu einer Million neue Solarthermie-Anlagen könnten in diesem Zusammenhang entstehen. Zumeist in Kombination mit einer Wärmepumpe oder Pelletsheizung, um deren Betriebskosten zu reduzieren“, sagt BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Immer mehr setze sich in Deutschland der Trend durch, moderne Brennwerttechnik, Pelletheizungen bis hin zu Wärmepumpen mit Solarthermie zu kombinieren. Dies gelte sowohl für das Eigenheim als auch für große und kleine Wärmenetze, die beispielsweise von Stadtwerken betrieben werden.
Die Nachrüstung einer Solarthermie-Anlage bei einer bestehenden Öl- oder Gasheizung wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit bis zu 60 Prozent gefördert (siehe Grafik). Beim Einbau einer neuen Hybridheizung, bestehend aus einer Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe oder Solarthermie und Pelletsheizung, kann der Fördersätze maximal 70 Prozent betragen. Weitere Informationen zur aktuellen Solarthermie-Förderung sind unter diesem Link zu finden.
Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH