Deutscher Heizungsmarkt verzeichnet 2023 Rekordabsatz

Im Bild ein Diagramm, das die Absatzzahlen im deutschen Heizungsmarkt von 2014 bis 2023 zeigt.Grafik: BDH
Der Absatz von Heizungswärmepumpen stieg im Jahr 2023 um 51 %. Warmwasser-Wärmepumpen legten um 81 % zu. Bei den Gaskesseln betrug das Plus 32 %, der Ölkesselabsatz wuchs um 99 Prozent, während Biomassekessel mit einem Minus von 44 Prozent die Verlierer im Heizungsmarkt 2023 waren.
Im Jahr 2023 hat die Heizungsindustrie so viele Wärmeerzeuger abgesetzt wie zuletzt in den 1990er Jahren. Besonders stark war der Zuwachs aber bei Ölkesseln.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat die Absatzzahlen 2023 für den deutschen Heizungsmarkt vorgelegt. Mit über 1,3 Millionen abgesetzten Wärmeerzeugern und einem Wachstum von 34% gegenüber dem Vorjahreszeitraum blickt die Industrie auf ein Rekordjahr zurück. Einen Absatz in ähnlicher Größenordnung erzielten die Hersteller zuletzt in den 90er Jahren. Damals floss die heiztechnische Modernisierung der neuen Bundesländer in die Bilanz ein.

Absatzzahlen im Heizungsmarkt 2023 von Vorzieheffekten beeinflusst

Laut BDH ist das Rekordergebnis 2023 von Vorzieh- und Sondereffekten gekennzeichnet. In der ersten Jahreshälfte verzeichneten die Hersteller einen anhaltenden Nachfrageboom bei Wärmepumpen. Ein Grund hierfür sei der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Sorge der Verbraucher vor einer möglichen Gasmangellage noch aus dem Jahr 2022. In der zweiten Jahreshälfte sorgte die Debatte um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die künftige Förderkulisse für eine gesteigerte Nachfrage bei Öl- und Gasheizungen, während sich der Absatz von Wärmepumpen rückläufig entwickelte. Während der Absatz von Wärmepumpen im Gesamtjahr im Plus blieb, ging die Nachfrage nach Solarthermie-Anlagen und Biomassekesseln 2023 zurück.

Im Gegensatz zu den Wärmeerzeugern verzeichnete der Verband bei heiztechnischen Systemkomponenten wie Heizkörpern, Fußbodenheizungen oder Lüftungssystemen keinen Boom. Ursächlich hierfür sei in erster Linie die eingebrochene Neubautätigkeit. Der BDH fordert die Bundesregierung in diesem Zusammenhang auf, die im Rahmen der Haushaltskonsolidierung gestrichenen Maßnahmen aus dem Baugipfel doch noch umzusetzen. Ursprünglich hatte die Regierung eine Verdopplung der Grundförderung für Effizienzmaßnahmen beschlossen. Dies hatte sie im Rahmen der Haushaltskonsolidierung zurückgenommen.

Zudem fordert der BDH, dass der Bund die Marktentwicklung und die Akzeptanz der neuen Förderbedingungen seitens der Verbraucher:innen jetzt engmaschig beobachtet. Sollten einzelne Förderbausteine wie zum Beispiel der Einkommensbonus nicht die erwartete Nachfrage erfahren, sollte die Bundesregierung in Abstimmung mit der Branche nachsteuern. Informationen zu den Förderbausteinen mit dem Schwerpunkt Solarthermie, aber auch anderen Wärmeerzeugern auf der Basis von erneuerbaren Energien, sind unter diesem Link zu finden

Verbände fordern Informationsoffensive vom Bund

Trotz der derzeit nach wie vor hohen Verunsicherung im Markt und den eher verhaltenen Erwartungen der Hersteller für das erste Halbjahr blickt die Industrie nach vorne. „Mit Inkrafttreten des GEG und der neuen Förderrichtlinie besteht jetzt endlich Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer und vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Damit ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich mit der Heizungsmodernisierung zu beschäftigen und die Wärmewende in den eigenen vier Wänden anzugehen“, sagt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Daher fordert der BDH gemeinsam mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) die Politik auf, eine Informationsoffensive zu starten. Nach Auffassung der Verbände muss jetzt auch insbesondere die Politik über die heiztechnischen Lösungen und die neue Förderung informieren. „Die Wärmewende ist Teamarbeit. Industrie und Fachhandwerk haben ihre Hausaufgaben gemacht und im vergangenen Jahr eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Nun muss auch die Politik liefern. Aus Paragrafen müssen jetzt eingebaute Heizungen werden“, fordert Staudt.

Quelle: BDH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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