Rekord beim Export von Grünstrom aus Schleswig-Holstein 2023

Säulendiagramm zeigt die ansteigende Entwicklung des Grünstromexports aus Schleswig-Holstein seit 2014Grafik: SH Netz
Seit 2014 ist der Export von Solar- und Windstrom aus Schleswig-Holstein deutlich gewachsen.
Schleswig-Holstein hat 2023 doppelt so viel Strom aus Wind- und Solarenergie exportiert als selbst verbraucht. Das Volumen hätte rechnerisch ausgereicht, um ganz Hamburg zu versorgen.

Noch nie hat das Bundesland Schleswig-Holstein so viel Grünstrom erzeugt und exportiert wie 2023. Das zeigen Berechnungen des größten Netzbetreibers des Landes, Schleswig-Holstein Netz (SH Netz). Insgesamt betrug der Export in die angrenzenden Bundesländer rund 11.370.000 Megawattstunden (MWh). Das waren mehr als zwei Millionen MWh mehr als im Vorjahr.

Mit den Exporten konnte das Bundesland rechnerisch mehr als den gesamten Stromverbrauch von Industrie und Bevölkerung in Hamburg decken. Dort lag der Gesamtstromverbrauch 2023 laut Stromnetz Hamburg bei 9,6 Terrawattstunden. In der Hafenstadt gibt es eine Vielzahl von Projekten zur Sektorenkopplung, um diesen Grünstrom verstärkt nutzen zu können.

25.000 neue EE-Anlagen

Rein bilanziell haben die Schleswig-Holsteiner im letzten Jahr 204 Prozent ihres Strombedarfs vor allem mit Wind und Sonne selbst produziert. Zum Vergleich: 2022 und 2021 waren es 185 beziehungsweise 162 Prozent. „Möglich wurde dieser Zuwachs auch dadurch, dass wir allein im letzten Jahr über 25.000 Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an unser Netz angeschlossen haben. Das ist zehnmal so viel wie noch vier Jahre zuvor“, erläutert Matthias Boxberger, Aufsichtsratsvorsitzender von SH Netz und Vorstandsvorsitzender der HanseWerk-Gruppe.

„Und der Boom geht weiter, denn schon jetzt haben wir rund 38.000 neue Aufträge auf Einspeisung von Grünstrom vorliegen.“ Durch den kraftvollen Anschluss von Erneuerbaren Energien sowie auf Basis des von SH Netz und TenneT in den letzten Jahren durchgeführten Ausbaus der Stromnetze in allen Bereichen konnte sich Schleswig-Holstein zu rund 70 Prozent der Stunden des Jahres selbst versorgen, auch das ist ein neuer Spitzenwert.

In der Spitze Export von 5.450 Megawatt

Die Stromimporte nach Schleswig-Holstein lagen 2023 – vor allem in Zeiten ohne Wind und Sonne – bei nur noch rund 1.208.000 MWh. In den beiden Vorjahren lag die Importquote bei 1,174 Millionen MWh (2022) bzw. 1,455 Millionen MWh (2021).

Schaut man wiederum auf den Spitzenwert beim exportierten Grünstrom, so lag dieser mit fast 5.450 Megawatt (MW) am 29. Dezember 2023 um 16:00 Uhr (Die Werte werden viertelstündlich erfasst.) so hoch wie vier bis fünf Großkraftwerke gleichzeitig und waren damit so hoch wie nie zuvor. Zum Vergleich: Der Spitzenwert bei den Importen entstand am 30. November 2023 um 18 Uhr und lag bei 1.387 MW Leistung.

Quelle: Hansewerk | Solarserver © Solarthemen Media GmbH

Schließen