BSW: Ampel darf Photovoltaik-Bürokratieabbau nicht länger blockieren

Im Bild ein Mann mit Solarmodul auf den Schultern als Symbol für den Photovoltaik-Bürokratieabbau.Foto: Simon Kraus / stock.adobe.com
Der Bundesverband Solarwirtschaft appelliert an den Bundestag, die Verhandlungen zum Solarpaket I noch vor Ostern abzuschließen. Bürokratische Auflagen für Photovoltaik-Anlagen dürften nicht länger Klimaschutz-Investoren abschrecken.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) appelliert an die Spitzen der Ampel-Koalition, in der kommenden Sitzungswoche endlich das Solarpaket I mit überfälligen Maßnahmen zum Photovoltaik-Bürokratieabbau im Deutschen Bundestag zu verabschieden. Das Gesetzespaket zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Photovoltaik hatte die Bundesregierung bereits vor sieben Monaten auf den Weg gebracht. Eine Vielzahl an Marktbarrieren und eine zunehmende Planungsunsicherheit könnten die gerade erst in Schwung gekommene Energiewende im Stromsektor andernfalls schnell wieder ausbremsen, fürchtet der Branchenverband. Ein konsequenter Bürokratieabbau sowie die Vereinfachung und Beschleunigung von Planungsprozessen seien überfällig, um nicht zuletzt steigende Finanzierungs- und Arbeitskosten bei der Realisierung von Solarstromanlagen aufzufangen.

„Unverhältnismäßige bürokratische Hürden dürfen nicht länger große Teile der Bevölkerung und Unternehmen vom Zugang zu preiswerter Solarenergie ausschließen und Klimaschutz-Investoren abschrecken“, sagt Hauptgeschäftsführer des BSW Solar, Carsten Körnig. Das bereits 2022 gesetzlich verankerte Regierungsziel, die Solarstromleistung in den kommenden sieben Jahren in Deutschland beinahe zu verdreifachen, sei nur mit einer schnellen Verbesserung der Investitionsbedingungen für Solaranlagen aller Leistungsklassen auf Gebäuden und Freiflächen erreichbar, so Körnig. 

Photovoltaik-Bürokratieabbau zur Aktivierung ungenutzter Dachflächen

Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt das solartechnische Engagement unzähliger Bürgerinnen und Bürger in den letzten Jahren. Der Verband hatte bereits in der Vergangenheit aber zugleich wiederholt darauf hingewiesen, dass es einer deutlich stärkeren Aktivierung ungenutzter Dachflächen auch auf Firmen- und Mietwohngebäuden sowie auf minderwertigen Böden für Photovoltaik-Anlagen bedürfe, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen.

Auf ihre Umsetzung nicht länger warten dürften unter anderem die bereits vor einem Jahr in einer Solarstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums angekündigten und in der Koalition längst geeinten Maßnahmen zum Abbau von Barrieren beim Zugang zu Stromnetzen und geeigneten Standortflächen sowie zu einer einfacheren gemeinschaftlichen Versorgung von Gewerbe- und Mietwohngebäuden mit Solarstrom.

Die in Deutschland derzeit installierte Photovoltaik-Leistung in Höhe von rund 80 Gigawatt (GW) deckt derzeit rund 12 Prozent des inländischen Stromverbrauchs. Bis 2030 soll sie auf 215 GW und bis 2040 auf 400 GW gesteigert werden, so die Zielsetzung der Ampel-Koalition. Derzeit liegt der monatliche Photovoltaik-Zubau unter den für die Zielerreichung notwendigen Werten.

Quelle: BSW Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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