Fraunhofer IWU will recyclebares Elektroauto entwickeln

Gruppenbild von rund einhundert Personen in einem Foyer.Foto: Fraunhofer IWU
Das ZEvRA-Projektteam beim Auftakttreffen am Fraunhofer IWU in Chemnitz.
Unter Federführung des Fraunhofer IWU und der Beteiligung der Automobilindustrie plant das EU-Projekt ZEvRA die Entwicklung eines recycelfähigen Elektroautos. Es soll den CO2-Fußabdruck pro Fahrzeug um mindestens 25 Prozent senken.

Ein Team des Fraunhofer IWU will mit europäischen Partnern ein Elektroauto entwickeln, das weitestgehend recycelbar ist. Das ist das Ziel des EU-Projektes ZEvRA, an dem 28 Partner beteiligt sind. Das Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik hat die Federführung inne. In dem Konsortium sind auch 5 Automobilhersteller vertreten. Die Partner wollen auf Basis eines Serienmodells von Skoda virtuell ein Circular Car Concept entwickeln. Zu Demonstrationszecken werden sie ein Fahrzeug mit Teilen aus recycelten Werkstoffen aufbauen, die den Kriterien der Kreislaufwirtschaft entsprechen.

Ab 2035 dürfen in der EU nur noch Neufahrzeuge verkauft werden, deren Betrieb keine CO2-Emissionen verursacht. Damit die Klimabilanz batterieelektrisch angetriebener Fahrzeuge stimmt – ihre Produktion ist mit einem deutlich höheren CO2-Ausstoß verbunden als die Herstellung von Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb – gelte es, die gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten, so die Forschenden. Das heißt: von der Materialbereitstellung und der Herstellung bis zu den Prozessen am Ende des Produktlebens.

CO2-Fußabdruck soll um mindestens 25 % sinken

Zu diesem Zweck werde ZEvRA eine Methodik für zirkuläres Design und eine ganzheitliche Kreislaufbewertung entwickeln. Dabei wollen die Partner die wichtigsten Materialien betrachten, die mehr als 84 Prozent im Materialmix eines typischen Elektrofahrzeugs abdecken. Das sind Stahl, Aluminium (gewalzt, gegossen und geschäumt), Thermoplast-Verbundstoffe, Kunststoffe, Glas, Reifen und Seltene Erden. Die erarbeiteten Lösungen werden durch eine Reihe von digitalen Tools unterstützt, um Kreislauffähigkeit, Rückverfolgbarkeit und die virtuelle Integration von Komponenten in ein vollständig reproduzierbares Fahrzeug sicherzustellen. Dank ZEvRA soll der CO2-Fußabdruck pro Fahrzeug künftig um mindestens 25 Prozent sinken.

Damit das Ziel von Fahrzeugteilen ohne neue Rohstoffe erreichbar bleibt, müssen zahlreiche Materialien ein hundertprozentige Wiederverwendungsquote erfüllen. Dies gilt beispielsweise für Stahl und sämtliche Aluminiumlegierungen bei gewalzten, gegossenen und Aluminiumschaumteilen. Selbst für die Herstellung neuer Reifen sollen nahezu ausschließlich Sekundärrohstoffe zum Einsatz kommen – auch bei der Lauffläche. Bereits heute ist klar: Zirkuläres Design, also die Berücksichtigung von Wiederaufbereitungskriterien bereits in der Entwicklung neuer Teile, leistet den wichtigsten Beitrag zu einer verträglichen Umwelt- und Klimabilanz.

Im EU-Projekt ZEvRA (Zero Emission electric vehicles enabled by haRmonised circulArity, etwa » Null-Emissions-Elektrofahrzeuge dank harmonisierter Kreislaufwirtschaft«) haben sich PKW-Hersteller wie Volkswagen, Skoda, Stellantis (u.a. Peugeot, Citroën, Opel) und große Zulieferer (u.a. Faurecia, Continental) ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen verschrieben. Wichtige Erkenntnisse und Ergebnisse des bis Ende 2026 terminierten Projekts können so breit in der Automobilindustrie verankert werden und Wirkung entfalten.

Quelle: Fraunhofer IWU | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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