Solar-Ranking: Selfmade Energy wertet Daten für Städte und Bundesländer aus

Diagramm zeigt Solar-Ranking der größten Städte
Das Solaranlagen-Vergleichsportal hat anhand der Daten aus dem Marktstammdatenregister einen Solaratlas für Deutschland erstellt. Die Kleinstadt Arnis in Schleswig-Holstein verzeichnete demnach den stärksten prozentualen Solarzubau.

In seinem Solaratlas hat Selfmade Energy die Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für das vierte Quartal 2023 ausgewertet. Der neue Solar-Champion ist demnach Arnis in Schleswig-Holstein (+33%). Auf Platz zwei folgen Elstra in Sachsen und Märkisch Buchholz in Brandenburg (+20%). Den dritten Platz belegen die Städte Clausthal-Zellerfeld und Schnackenburg in Niedersachsen (+19%). Ob die Städte tatsächlich hohe Zubauraten oder nur einen niedrigen Startwert hatten, geht aus dem „Solar-Ranking“ nicht hervor.

Unter den Metropolen (>500.000 Einwohner) haben die Städte Düsseldorf, Bremen und Essen im vierten Quartal prozentual am stärksten zugelegt (+9%). Den zweiten Platz teilen sich Köln, Berlin, Dresden, Hannover und Duisburg (+8%). Auf dem dritten Platz landeten die Städte Hamburg, Stuttgart, Leipzig, München und Dortmund mit jeweils +7% Zubau.

Relevanter sind hingegen die Zahlen pro Einwohner. Schaut man bei den größten Städten in Deutschland auf die Zahl der insgesamt installierten PV-Anlagen pro Einwohner, führt weiterhin Dortmund (14 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner) die Rangliste an, gefolgt von Nürnberg (11 pro 1.000 Einwohner) und Stuttgart (10 pro 1.000 Einwohner). Auf dem letzten Platz liegen die Städte Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main mit jeweils 5 installierten PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner. Die Leistung der Anlagen spielte in dieser Auswertung allerdings nur insofern eine Rolle, dass Anlagen unter 1 kW nicht mitzählten.

Die höchste Gesamtzahl installierter PV-Anlagen hat bei den Städten aktuell Berlin (20.578). Dahinter liegt München mit 10.969 PV-Anlagen und Hamburg mit 9.966 installierten Anlagen.

Stadtstaaten zeigen hohes prozentuales Wachstum bei PV-Anlagen

Im Bundesländervergleich liegen beim prozentualen Zubau im gesamten Jahr 2023 die Stadtstaaten vorn. Hamburg kam auf ein Plus von 62 %, Berlin auf + 54 %. Das flächenmäßig größte Bundesland Bayern verzeichnete 2023 den geringsten prozentualen Zuwachs. Ähnlich wie beim Städte-Ranking ist das mathematisch wenig überraschend: Wo wenig ist, kommt man schnell auf eine große prozentuale Veränderung. Einen Pro-Kopf-Zuwachs hat Selfmade Energy nicht berechnet.

Dreht man daher die Betrachtung um und schaut auf die absoluten Zubauzahlen, liegen die bevölkerungsreichen Flächenländer vorn. In der Reihenfolge der Installationszahlen sind das: Nordrhein-Westfalen (470.143 neue Anlagen mit 7.300 MW), Baden-Württemberg (309.441 neue Anlagen mit 5.300 MW) und auch Bayern ist mit 300.376 neue Anlagen mit 7.000 MW wieder vorn dabei.

Die offenen und umfangreichen Daten des Marktstammdatenregisters bieten Gelegenheit für viele Zahlenspiele. Enpal hat damit zum Beispiel die Speicher-Installationen nach Städten ausgewertet. Viele der Auswertungen bestätigen allerdings nur das, was ohnehin bekannt ist: Wo viele PV-Anlagen sind, gibt es auch viele Speicher; und wo wenige PV-Anlagen sind, kann man sie leichter verdoppeln. Um Daten einigermaßen vergleichbar zu machen, hilft es, die PV-Leistung in Watt pro Einwohner darzustellen. So handhabt es zum Beispiel Baden-Württemberg in seiner Photovoltaik-Städteliga und erstellt damit ein aussagekräftiges Solar-Ranking der Städte. Noch komplizierter wird es, nach den Ursachen des unterschiedlichen Solarausbaus zu fahnden und den Zubau zum Beispiel mit Förderprogrammen oder Genehmigungen in Relation zu setzen.

Quelle: Selfmade Energy | © Solarthemen Media GmbH

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