EFRE-Förderung für Kalte Nahwärme im Westerwald

Neubaugebiet: Häuser im Rohbau mit Kran, im Vordergrund Acker.Foto: Georg / stock.adobe.com
In Neubaugebieten gehört eine zumindest emissionsarme Heiztechnik meistens mit zum Konzept (Archivbild).
Das Kalte Nahwärmenetz des Neubaugebiets „Am Sonnenbach“ in der Verbandsgemeinde Selters erhält einen Zuschuss von rund 842.000 Euro.

Die Förderung für die Kalte Nahwärme in Selters stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE. Sie entspricht 50 Prozent der Baukosten für das Kalte Nahwärmenetz und die Erdwärmesonden. Die Klimaschutzministerin von Rheinland Pfalz, Katrin Eder, übergab den Förderbescheid symbolisch an Oliver Götsch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Selters.

„Die Umsetzung der Wärmewende erfolgt vor Ort in den Kommunen. Darin liegt neben der großen Verantwortung auch ein hoher finanzieller und administrativer Aufwand“, sagt Eder. Über die Verwaltungsvorschrift „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur“ fördere auch das Land daher Nahwärmekonzepte mit bis zu 20 Prozent.

Weitere Informationen zum EFRE-Programm in Rheinland-Pfalz gibt es hier, Meldungen zu Förderprogrammen rund um die Energiewende sind auch unter dem Stichwort Förderung auf dem Solarserver zu finden.

Kalte Nahwärme im Winter, passive Kühlung im Sommer

Bis zu 55 Gebäude sollen an das Kalte Nahwärmenetz angeschlossen werden. Darunter sind Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser, Bungalows und perspektivisch auch ein Nachbarschaftshaus. Die rund 34 Erdsonden sind in zwei Teilfelder angeordnet. Die Leitungen transportieren de Niedertemperaturwärme aus dem Boden zu den Gebäuden. Dort sorgen dezentrale Wärmepumpen für die im Heizkreislauf benötigte Temperatur. Da im tiefen Erdreich im Jahresverlauf weitgehend konstante Temperaturen herrschen, ist dieses System effizienter als separate Luft-Wasser-Wärmepumpen. Im Vergleich zu dezentralen Sole-Wärmepumpen spart es hingegen Aufwand bei der Erschließung der Wärmequelle.

Während des Sommers ermöglicht das System eine passive Kühlung, indem Wärme aus den Gebäuden zurück in den Boden transportiert wird. „Im Gegensatz zu einer aktiven Kühlung – beispielsweise durch Klima- und Kältegeräte – benötigt die passive Kühlung kaum Antriebsenergie“, sagt Klimaschutzministerin Katrin Eder. Das Erdreich wird so automatisch zum Wärmespeicher für die Winterzeit.

Die allermeisten Kommunen würden bei Neubauprojekten heute emissionsarme Wärmelösungen gleich mitdenken. „Kein Thema hat im letzten Jahr so die Gemüter erregt, wie das Thema Heizen auf dem Weg in die Klimaneutralität“, so Eder. Betrieben werden soll das Kalte Nahwärmenetz durch die Verbandsgemeindewerke.

Quelle: MKUEM | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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