Mehr PV-Anlagen im Gewerbe-Maßstab

PV-Anlage auf Flachdach, Symbol für Gewerbe-Dach-AnlageFoto: Achim Banck / stock.adobe.com
Große PV-Anlagen auf Flachdächern sind typisch für Gewerbebauten (Archivbild).
Die Zahl der gewerblichen Solaranlagen ist im ersten Quartal 2024 vermutlich gestiegen. Zu diesem Schluss kommt Carbonfreed anhand der aktuellen Daten aus dem Marktstammdatenregister

Diesem zufolge sind im ersten Quartal 2024 mehr als 1.400 Solaranlagen mit einer Nennleistung zwischen 135 und 950 kW ans Netz gegangen. Das ist eine für Anlagen in Gewerbe-Betrieben typische Größe. Die Gesamtleistung dieser neuen Anlagen beträgt rund 650 MW. Damit stiegen die Zahl und Leistung der Anlagen sowohl gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres (Q1 2023: 580 Anlagen, 200 MW) als auch gegenüber dem vorigen Quartal (Q4 2023: rund 1.050 Anlagen, 360 MW).

Im gesamten Jahr 2023 sind in Deutschland rund 4.100 Gewerbe-Anlagen mit 1,4 GW Spitzenleistung installiert worde, schätzt Carbonfreed. Die Zahl der neuen PV-Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 135 und 950 kW ist damit im vergangenen Jahr gegenüber 2022 um mehr als das Dreifache gestiegen.

Netzanschluss ohne Zertifizierung bei PV-Gewerbe-Anlagen: Ging Anlage wirklich in Betrieb?

Die steigende Anzahl der neuen PV-Anlagen im gewerblichen Bereich sei zwar gut für die Energiewende. Doch Carbonfreed-Gründer Marko Ibsch sieht ein Problem beim Netzanschluss. Die Betreiber müssen für den Anschluss bisher ein Anlagenzertifikat einer akkreditierten Zertifizierungsstelle vorlegen. Wegen der Überlastung der Zertifzierungsstellen soll sich das mit dem Solarpaket 1 ändern. Die Anlagen sollen dann bis zu einer Wechselrichter-Ausgangsleistung von 500 kW und einer maximalen Netzeinspeisung von 270 kW ohne Zertifizierungsverfahren ans Netz gehen dürfen. Ibsch hält das für problematisch. Die betroffenen Anlagen würden zukünftig nur noch auf Komponentenbasis geprüft. Das verkürze den Prozess zeitlich etwas. „Das Problem ist aber, dass niemand mehr genau hinsieht, ob auch die Gesamtanlage am Ende wie gefordert in Betrieb genommen wurde“, erklärt Marko Ibsch. „Mit der jetzigen Gesetzesänderung werden nur die Symptome behandelt, aber nicht das Problem an sich gelöst“, sagt er. Die Lösung wäre für Ibsch, die Prozesse der verschiedenen Marktteilnehmer im Rahmen der Zertifizierung zu  digitalisieren und miteinander zu verzahnen. Genau dafür bietet Carbonfreed  eine KI-Software namens gridcert an.

Quelle: Carbonfreed | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen