PV, Wärmepumpen und Geothermie erwärmen Berliner Quartier

Mehere Personen vpr Holzhäusern mit dachintegrierter PV.Foto: Naturstrom
Rundgang: Journalisten sehen sich das Quartier Kokoni One an
Naturstrom und Incept realisieren ein Öko-Quartier, das Wärme und Kälte aus einem Nahwärmenetz bezieht. Die PV liefert dabei den Strom für Wärmepumpen, die die Erdwärmetemperatur von zehn auf 40 Grad Celsius anheben.

Ein Öko-Quartier in Berlin erhält ein Nahwärmenetz, das Photovoltaik, Wärmepumpen und Geothermie speisen sollen. Für die Entwicklung des Quartiers Konkoni One sind die Incept GmbH und die Naturstrom AG verantwortlich. Laut Pressemitteilung versorgt konkret ein lauwarmes Geothermie-Nahwärmenetz die 84 Doppel- und Reihenhäuser mit nachhaltiger Wärme. Bei liefern Dachintegrierte Photovoltaikanlagen Ökostrom für zwei zentrale Wärmepumpen. Die Sonnenenergie stehe darüber hinaus den Bewohner:innen als Mieterstrom für den Haushaltsbedarf und für Wallboxen zur Verfügung.

Der Großteil der 84 Doppel- und Reihenhäuser im ökologisch-gemeinschaftlichen Quartier sei bereits errichtet. Für die Umseztzung des Wohngebiets im Pankower Viertel Französisch-Buchholz ist Incept verantwortlich. Das Energiekonzept stammt von Naturstrom.

„Herzstück des Energiekonzepts ist unser Geothermie-Nahwärmenetz“, erklärt Dr. Sarah Debor, Geschäftsfeldleiterin Urbanes Wohnen und Gewerbe bei der Naturstrom AG. „In einer Tiefe von etwa 100 Metern unter dem Quartier entziehen 68 Erdwärmesonden dem Erdreich auf konstantem Temperaturniveau von etwa 10 Grad Celsius Wärmeenergie. Zwei zentrale Wärmepumpen heben die Temperatur dann auf 40 Grad an.“

Ein 1.200 Meter langes gedämmtes Niedertemperatur-Nahwärmenetz bringt die Heizenergie anschließend in die Gebäude. „Durch den hohen Baustandard nach BEG 55 und die modernen Fußbodenheizungen ist es möglich, schon mit diesen lauwarmen Temperaturen ein komfortables Wohnklima in den Häusern zu schaffen“, erläutert Anna Tsuchiya, Projektleiterin bei der Incept GmbH. „Und das nicht nur brennstoff- und emissionsfrei, sondern auch besonders effizient!“

Im Sommer: Kühlung statt Wärme

Im Sommer werden die Energieflüsse umgedreht und zur Kühlung genutzt. Den Gebäuden wird dann überschüssige Wärme entzogen, die das Nahwärmenetz ins Erdreich zurückführt. „Zusätzlich gewinnt ein Rückkühler auf dem Dach der Energiezentrale bei Hitze weitere Wärmeenergie aus der Luft, die dann im Boden gespeichert wird“, führt Debor aus. „Auf diese Weise entsteht ein vollständig regenerativer Energie-Kreislauf, durch den wir die Zahl der Erdsonden stark reduzieren konnten. Nachhaltige Planung lohnt sich auch wirtschaftlich!“

Auch oberirdisch wird die Energie der Natur genutzt. Dachintegrierte Photovoltaikanlagen auf allen 84 Wohnhäusern mit einer Gesamtleistung von ca. 300 Kilowatt Peak versorgen die Energiezentrale mit lokalem Ökostrom. Dieser steht darüber hinaus als Mieterstrom-Tarif für die Haushalte und an den Wallboxen zur Verfügung. „Die intelligente Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und E-Mobilität ermöglichen eine besonders effiziente Energienutzung“, so Debor. „Ein Drittel des lokalen Strombedarfs kann durch das Vor-Ort-Versorgungskonzept gedeckt werden.“

Schon die hölzernen Fassaden der Wohnhäuser zeigen das ökologische Profil des Quartiers. „Bei Kokoni One war uns von Anfang an wichtig, nicht nur den Betrieb, sondern auch den Bau möglichst nachhaltig zu gestalten“, erläutert Anna Tsuchiya von Incept. „Wo sonst emissionsintensive Stoffe zum Einsatz kommen, speichert das in der Baukonstruktion sowie in der Fassade verarbeitete Holz hier auf Jahrzehnte C02.“

Das Gesamtkonzept zahlt so direkt auf die Klimaziele des Berliner Senats ein, wie der Berliner Abgeordnete Johannes Kraft erläutert: „Das Öko-Quartier und andere Vorzeigeprojekte helfen, den Solarstromanteil in der Hauptstadt schnell und deutlich zu erweitern. Langjährige Partner unseres Masterplans Solarcity wie die Naturstrom AG leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.“

Quelle: Naturstrom | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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