Pexapark: Rekordzahl von PPA-Transaktionen in Deutschland

Im Bild ein Laptop und Hände von zwei Menschen als Symbol für PPA-Transaktionen in DeutschlandFoto: Charlie's / stock.adobe.com
Laut einer Erhebung des Schweizer Unternehmens Pexapark sind im ersten Quartal 2024 in Deutschland 16 Stromabnahmeverträge (PPA) mit einer Gesamtleistung von 648 MW abgeschlossen worden. Im gesamten Vorjahr waren es 42 PPA mit einer Leistung von 3,7 GW

Die Branche der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im ersten Quartal 2024 eine Rekordzahl von PPA-Transaktionen abgeschlossen. Dies geht aus neuen Daten zu Stromabnahmeverträgen (Power Purchase Agreements, PPA) von Pexapark hervor. Das Schweizer Unternehmen, ist ein Anbieter von Referenzpreisen und Marktinformationen für erneuerbare Energien.

Anzahl der PPA-Abschlüsse nach Quartalen.
Grafik: Pexapark

Im ersten Quartal 2024 kamen 16 PPA mit einer Leistung von 648 MW zum Abschluss. Das ist die höchste Anzahl von PPA, die Unternehmen bisher in einem Quartal in Deutschland unterzeichnet haben. Kürzlich kündigte zum Beispiel die EnBW einen PPA mit dem Stahlhersteller SHS an. Dies folgt auf einen erheblichen Anstieg der öffentlich angekündigten PPA im Jahr 2023, die sich auf insgesamt 42 Vereinbarungen und 3,7 GW Leistung beliefen. Somit ist Deutschland nach Spanien der zweitgrößte europäische PPA-Markt, der in diesem Zeitraum rund 23 % der kontrahierten Leistung in Europa ausmacht.

Einer der größten Photovoltaik-PPA in Deutschland

Auf dieses hohe Aktivitätsniveau im ersten Quartal 2024 folgte einer der größten Solar-PPA, die der deutsche Markt bisher gesehen hat. Denn Anfang April unterzeichneten Encavis Asset Management mit dem Chemieriesen LyondellBasell ein 12-Jahres-PPA über 208 MW. Dieser deckt 80 % der Leistung des 260-MW-Photovoltaikprojekts Bartow ab und zählt damit zu den größten seiner Art in Deutschland. Dabei unterstützte Pexapark das Unternehmen Encavis Asset Management als kommerzieller Berater bei der Strukturierung und Verhandlung der PPA-Transaktion.

Das Wachstum wird durch die steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien angetrieben, insbesondere von Unternehmen und industriellen Abnehmern. Nachhaltigkeitsziele und Preisabsicherung sind nach wie vor die Hauptmotivationen für Unternehmen, wobei viele den strategischen Vorteil einer langfristigen Preisbindung bei relativ niedrigen Marktpreisen erkannt haben.

„Deutschlands führende Position auf dem Markt für erneuerbare Energien ist nach wie vor stark, wie der stetige Zustrom von großen PPA-Ankündigungen zeigt“, sagt Max von Hausen, Country Lead PPA Transactions – Deutschland bei Pexapark. „Die Vereinbarung zwischen LyondellBasell und Encavis ist ein Beispiel für das wachsende Vertrauen in den deutschen Markt für erneuerbare Energien nach der Subventionierung und unterstreicht seine Attraktivität für nachhaltige Investitionen.“

Trotz dieses Erfolges gibt es weiterhin Herausforderungen. Entwickler und Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen in ganz Deutschland – insbesondere und auch in der Solarbranche – sehen sich seit der zweiten Jahreshälfte 2023 mit einem schwierigen Umfeld konfrontiert, das durch sinkende Strompreise, gestiegene Finanzierungskosten und anhaltend hohe Investitionskosten gekennzeichnet ist. „Um diese Herausforderungen zu meistern und die Chancen des sich entwickelnden Marktes zu nutzen, müssen sich Entwickler und unabhängige Stromerzeuger (IPP) auf Abnahmeverträge mit wettbewerbsfähigen PPA-Preisen und ausgewogenen Risikostrukturen konzentrieren und gleichzeitig die Entwicklungs- und Finanzierungsprozesse weiter optimieren“, so von Hausen.

Quelle: Pexapark | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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