Photovoltaik-Strom für vollelektrische 40-Tonner
Ein wichtiger Schlüsselkunde der Spedition Döpke, einem Familienunternehmen in vierter Generation, legt Wert auf möglichst klimaneutrale Transporte zwischen seinen beiden Standorten in Endingen am Kaiserstuhl und in der Schweiz. Daher lag es für die Spedition Döpke nahe, die Transportfahrten zwischen Endingen und der Schweiz rein elektrisch und möglichst mit selbst erzeugtem erneuerbaren Photovoltaik-Strom durchzuführen. Zwei Elektro-40-Tonner sollten dafür ökonomisch und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden. Eine Zugmaschine hat eine Batteriekapazität von 372 Kilowattstunden und ermöglicht eine Reichweite von 300 bis 350 Kilometern mit einer Ladung. Die Herausforderung bestand darin, eine Gesamtenergielösung zu schaffen, welche die Transportkosten durch selbst erzeugten Solarstrom minimiert. Die Spedition Döpke entschied sich für Focusenergie, da das Freiburger Unternehmen ein schlüssiges Gesamtkonzept vorlegte und zudem für eine schnelle Umsetzung stand.
Die Lösung von Focusenergie umfasst nicht nur eine Photovoltaik-Anlage auf vier Hallendächern inklusive Speicher, eine neue Trafostation und eine moderne Lkw-Ladeinfrastruktur, sondern auch ein intelligentes Lastmanagement und ein Direktvermarktungskonzept für überschüssigen Solarstrom. Als Generalunternehmer hat Focusenergie die Gesamtverantwortung für das Projekt übernommen. Neben den direkt von Focusenergie ausgeführten Arbeiten wie Planung, DC- und AC-Montage sowie Anschlussarbeiten der intelligenten Kommunikationstechnik koordinierte und leitete das Unternehmen auch alle anderen Gewerke und erforderlichen Maßnahmen und Arbeitsbereiche vom Tiefbau bis zum Stromanschluss an das Mittelspannungsnetz, um das Projekt erfolgreich umzusetzen.
Photovoltaik-Anlage über vier Hallendächer der Spedition Döpke verteilt
Der erste Bauabschnitt im Herbst und Winter 2023 umfasste die Installation einer Photovoltaik-Anlage mit 1.000 Solarmodulen von Axitec mit einer Gesamtleistung von 430 kW. Für jedes der vier Hallendächer wurde die optimale Anordnung und Ausrichtung der Solarmodule detailliert berechnet, geplant und umgesetzt. Die Umgebung des Speditionsgeländes ist landwirtschaftlich geprägt, so dass man hier eine spezielle Aufständerung gewählt hat, um eine ausreichende Neigung zur Unterstützung des Selbstreinigungseffektes der Photovoltaik-Module zu erreichen.
Da der bestehende Netzanschluss nur für eine Einspeiseleistung von 70 kW ausgelegt war, hat man mit Hilfe eines neuen Mittelspannungstransformators mit einer Leistung von 630 kVA (910A) die Einspeiseleistung auf 580 kW erhöht. Dies ermöglicht die effiziente Direktvermarktung von PV-Überschussstrom.
Die PV-Anlage speist einen Outdoor-Stromspeicher mit einer Kapazität von 370 kWh und einer Lade- und Entladeleistung von 150 kVA. Damit kann die Spedition Döpke ihren Photovoltaik-Strom über Nacht effizient zum Laden der E-Lkw nutzen. Die hohe Ladeleistung sorgt für eine schnelle Aufladung des Speichers, sobald am nächsten Tag die Sonne scheint.
Zum Aufladen der E-Trucks kommt ein Hypercharger von Alpitronic zum Einsatz. Dieser stellt über zwei CCS Combo 2 Ladestecker eine Ladeleistung von 400 kW zur Verfügung. Durch gekühlte Leitungen ist an dieser Ladestation eine Schnellladung mit bis zu 500 Ampere möglich. Ein intelligentes Lastmanagement optimiert und steuert PV-Anlage, Speicher, Ladestation und schafft eine marktpreisoptimierte Ladung der Lkw. Durch ein Direktvermarktungskonzept kann die Spedition den Speicher bei Bedarf mit Netzstrom zu niedrigen oder sogar negativen Strompreisen laden. So kann die Spedition ihre beiden neuen 40-Tonnen-E-Züge mit sauberer Energie betanken und von günstigen Strompreisentwicklungen profitieren.
Fazit: Günstiger als Diesel
Die Umsetzung dieser Energielösung bietet der Spedition Döpke zahlreiche Vorteile. Durch die Direktvermarktung des überschüssigen PV-Stroms erwirtschaftet die Spedition Gewinne und profitiert gleichzeitig von Kosteneinsparungen durch die Nutzung erneuerbarer Energien. Mit der Gesamtlösung erreicht Döpke einen Autarkiegrad von knapp 70 % und senkt die Antriebskosten der Elektro-Lkw unter die vergleichbaren Dieselkosten eines konventionellen Lkw.
Das Projekt amortisiert sich bereits nach 6 Jahren, wobei die Finanzierung des Speichers, der Ladestation und der beiden Elektro-Lkw teilweise durch Fördermittel des Bundes erfolgte.
Quelle: Focusenergie | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH