Wird ein Flugplatz in Mülheim zum Solarpark?

Luftbild des Flugplatzes Essen-MülheimFoto: Mpdus / commons.wikipedia.org
Wenn es nach dem Netzwerk Mülheimer Bür­ger gegen Fluglärm e.V. geht, dann könnte auf dem Gelände des Regionalflugplatzes Essen-Mülheim die nach derzeitigem Stand größte sola­re Freiflächenanlage Nordrhein-Westfalens ent­ste­hen.

Nach Plänen der Initiative bietet das 120 Hektar große Gelände Platz für ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von rund 150 Megawatt. Nach einem Gerichtsbeschluss aus dem Jahr 1994 endet 2034 der Flugbetrieb auf dem kleinen Airport, an dem die Städte Mülheim an der Ruhr und Essen gleichberechtigt beteiligt sind.

„Der Solarpark bietet die Chance, dass der Flugplatz erstmals schwarze Zahlen schreibt“, betonte Netzwerk-Sprecher Rainer Derhardt bei der Vorstellung der Projetskizze. Und nur mit einem solchen Großprojekt könne die Stadt Mülheim, so Derhardt, ihr eigenes Ziel schaffen, bis 2035 klimaneutral zu werden: „Stadtweit sind auf den Dächern bislang nur 30 Megawatt Solarleistung am Netz, außerdem gibt es im Stadtgebiet kaum geeignete Standorte für Windenergieanlagen.“

In den beiden benachbarten Revierstädten Essen und Mülheim gibt es seit der letzten Kommunalwahl schwarz-grüne Stadtratsmehrheiten. Für die Flugplatz-Nachnutzung sind in beiden Rathäusern bislang nur die Ansiedlung eines Gewerbeparks sowie die Kombination aus Gewerbepark und Fortsetzung der Geschäfts- und Sportfliegerei angedacht gewesen.

„Das wollen wir mit unserem Plan ändern“, so Derhardt. Als Betreiber für den Mega-Solarpark, dessen Investitionskosten bei rund 70 Millionen Euro liegen dürften, können er und seine Mitstreiter sich einen Zusammenschluss der lokalen Energieversorger mit Bürgerenergiegenossenschaften und privaten Investoren vorstellen.

Den grünen Landtagsabgeordneten Mehrdad Mostofizadeh aus Essen, langjähriger Gegner des interkommunalen Flugplatzes, schreckt diese Summe ohnehin nicht: „Das Projekt wird sich rechnen. Die Wirtschaftsförderer in beiden Städten sollten froh über den Plan für dieses Leuchtturmprojekt sein.“

Autor: Ralf Köpke | © Solarthemen Media GmbH

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