IEA: Jedes fünfte Auto in Europa fährt 2030 elektrisch

Balkendiagramm zeigt Verkauf von Elektroautos weltweit in den Jahren 2021 bis 2024, aus IEA EV OutlookGrafik: IEA 2024, Outlook, CC 4.0
Der Absatz an Elektrofahrzeugen stieg in den letzten Jahren weltweit.
Die Internationale Energieagentur IEA hat eine neue Ausgabe ihres Global EV Outlook veröffentlicht. Die jährliche Publikation untersucht die neuesten Entwicklungen in der Elektromobilität weltweit. Das umfasst elektrische Autos, Motorräder und Transporter bis hin zu Lastwagen und Bussen.

Laut dem Global EV Outlook der IEA wächst die Zahl der Elektroautos weltweit weiterhin stark. Im Jahr 2024 würden voraussichtlich 17 Millionen elektrische Fahrzeuge verkauft. In einigen Märkten gebe es „kurzfristige Herausforderungen“, heißt es in der Pressemitteilung zu dem Bericht. Dennoch geht die IEA davon aus, dass Jahr 2030 in China fast jedes dritte Auto auf den Straßen ein Elektroauto sein wird. In den USA und der Europäischen Union werde fast jedes fünfte Auto im Jahr 2030 elektrisch fahren. Die Projektion geht von der Annahme aus, dass die jeweiligen politischen Rahmenbedingungen konstant bleiben.

Im ersten Quartal 2024 wuchs der weltweite Absatz von Elektroautos um etwa 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist eine ähnliche Wachstumsrate wie im ersten Quartal 2023, allerdings mit höheren absoluten Zahlen. In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 wurden somit weltweit so viele Elektroautos verkauft wie im gesamten Jahr 2020.

China bleibt stärkster Markt für Elektroautos weltweit

In China würden die Verkäufe von Elektroautos 2024 voraussichtlich auf etwa 10 Millionen steigen. Das entspreche etwa 45 % aller Autoverkäufe in dem Land. In den USA werde etwa jedes neunte verkaufte Auto ein Elektroauto sein. In Europa, wo in mehreren Ländern Subventionen enden, werde weiterhin etwa jeder vierte Neuwagen elektrisch fahren. Zugleich sei der Verkauf von Pkw allgemein niedrig.

Die Elektromobilität baue also auf ihr Rekordjahr 2023 auf. Im vergangenen Jahr stiegen laut IEA die weltweiten Verkäufe von Elektroautos um 35 % auf fast 14 Millionen. In absoluten Zahlen konzentriere sich die Nachfrage weitgehend auf China, Europa und die USA. Das Wachstum habe aber auch in einigen Schwellenländern zugelegt, wie Vietnam und Thailand an.

Geht man von konstanten politischen Rahmenbedingungen aus, werde die Elektromobilität im Jahr 2035 voraussichtlich mehr als 10 Millionen Barrel Öl täglich einsparen. Das entspreche dem gesamten Ölbedarf des heutigen Straßenverkehrs in den Vereinigten Staaten. Dabei sind nicht nur Pkw einbezogen, sondern auch Lieferwagen, Lkw, Busse sowie Zweiräder und dreirädrige Fahrzeuge.

Der IEA-Bericht thematisiert neben dem Markt auch die Entwicklung im Umfeld der E-Mobilität. Dazu gehören die Ladeinfrastruktur, die Nachfrage nach Batterien, Investitionstrends, Produktionspläne und politische Entwicklungen. Auch die Auswirkungen der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen auf den Strom- und Ölverbrauch sowie auf die Treibhausgasemissionen sind Gegenstand der Analysen.

Zusätzlich zum Bericht bietet die IEA zwei Online-Tools an, mit denen sich die Daten interaktiv darstellen lassen – den Global EV Data Explorer und den Global EV Policy Explorer.

„Die weltweite Elektroauto-Revolution scheint nicht abzuflauen, sondern sich auf eine neue Wachstumsphase einzustellen“, sagt Fatih Birol, Exekutivdirektor der IEA.

Die Welle von Investitionen in die Batterieherstellung deute darauf hin, dass die Autohersteller ihre Lieferketten stärken, um ihre ehrgeizigen Expansionspläne zu erfüllen. „Dieser Wandel wird erhebliche Auswirkungen sowohl auf die Automobilindustrie als auch auf den Energiesektor haben“, so Birol.

Ein zentrales Thema der Elektromobilität sind die in den Autos und Batterien eingesetzten knappen Ressourcen. Das Fraunhofer IWU will daher ein recyclingfähiges Elektroauto entwickeln.

Quelle: IEA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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