BDEW: 43 Prozent des Stroms in der EU aus erneuerbaren Energien

Im Bild eine Grafik, die erneuerbare Energien bei der Nettostromerzeugung in Deutschland und der EU zeigt.Grafik: BDEW
Deutschland liegt beim Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung über dem EU-Schnitt.
Im Jahr 2023 stammten 43 Prozent des Stroms in der EU aus erneuerbaren Energien. Nach Windenergie an Land ist Wasserkraft in Europa die wichtigste Quelle für erneuerbaren Strom.

Mit dem European Green Deal hat sich die Europäische Union das Ziel gesetzt, ihre Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Ein wichtiges Instrument, um dieses Ziel zu erreichen, ist ein Ausbau der erneuerbaren Energien in der gesamten EU. Im Jahr 2023 lieferten nach vorläufigen Zahlen erneuerbare Energien einen Anteil an der Nettostromerzeugung in der EU von rund 43 Prozent. Diese Zahlen hat der deutsche Branchenverband BDEW veröffentlicht. Demnach stammte 17 Prozent des erzeugten Stroms aus Windenergieanlagen an Land, 12 Prozent aus Wasserkraft und acht Prozent aus Solarenergie. In Deutschland lag der Erneuerbaren-Anteil an der Nettostromerzeugung im vergangenen Jahr bei rund 55 Prozent.

„Mit dem REPowerEU-Paket hat die EU-Kommission vor zwei Jahren wichtige Weichen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa gestellt. Auch um sich unabhängiger von ausländischen Energieimporten zu machen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „So haben die Festschreibung eines ‚überragenden öffentlichen Interesses‘ für Erneuerbaren-Projekte sowie die Verpflichtung zur PV-Readyness von Neubauten und die schrittweise Einführung einer PV-Pflicht wichtige Signale in die Mitgliedsstaaten gesendet und dort den Ausbau der erneuerbaren Energien gestärkt.“

BDEW: EU muss Hürden für erneuerbare Energien abbauen

Um die Ziele des Green Deal zu erreichen, sollten nach Ansicht des BDEW aber weitere Hürden für den Erneuerbaren-Ausbau in der EU abgebaut werden. „Planungssicherheit, deutlich weniger Bürokratie und die Vermeidung von Mikromanagement werden die zentralen Anforderungen der kommenden Zeit werden“, sagt Andreae. „Um das Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau zu erhöhen, gilt es, national die Maßnahmen zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren aus der novellierten Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) schnell umzusetzen. Die neuen Leitlinien der Europäischen Kommission zu Genehmigungsverfahren, der Ausweisung von Beschleunigungsgebieten, dem Ausschreibungsdesign sowie die digitale Planungsplattform für Ausschreibungen für erneuerbare Energien können hier unterstützen.“ Weiterhin müsse man auf allen Ebenen konsequent überprüfen, wo EU-Vorgaben dem Erneuerbaren-Ausbau noch im Weg stehen. Ohne den Natur- und Artenschutz und die Beteiligung der Öffentlichkeit zu konterkarieren, sollte man beispielsweise Beteiligungs- und Klagemöglichkeiten praxistauglicher ausgestalten, um eine bessere Balance zwischen Klagerechten und Verfahrensbeschleunigung zu finden.

Für eine erfolgreiche Energiewende müsse die Europäische Union zudem in Bezug auf wichtige Transformationstechnologien resilienter werden. „Auktionen für Erneuerbare Energien sollten auch die Ziele Nachhaltigkeit und Resilienz im Blick haben. Zusätzlich zur direkten Förderung kann so der Aufbau europäischer Produktionskapazitäten unterstützt werden“, sagt Andreae.

Ferner hat der BDEW Forderungen zur Europawahl in der Broschüre „Energie in Europa – Handlungsempfehlungen der deutschen Energiewirtschaft für die Legislaturperiode 2024 – 2029“ vorgelegt, die unter dem nebenstehenden Link zu finden ist.

Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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