Katalytischer Reaktionsprozess für Heizen mit Wasserstoff

Im Bild eine Versuchsaufbau vom Heizsystem von Hyting für Wasserstoff.Foto: Alexey Testov
Hyting testet derzeit Prototypen seines Luftheizsystems.
Das Unternehmen Hyting hat einen katalytischen Prozess entwickelt, um Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Luft in Wasser und Wärme umzuwandeln. Die Technologie soll Vorteile gegenüber der traditionellen Verbrennung aufweisen.

Das 2021 gegründete Technologieunternehmen Hyting hat ein Luft-Heizsystem entwickelt, das einen katalytischen Prozess nutzt, um Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Luft in Wasser und Wärme umzuwandeln. Im Gegensatz zu Systemen, die auf der Verbrennung von Wasserstoff zur Wärmeerzeugung beruhen, sollen bei der Hyting-Technologie keine NOx- oder Feinpartikelemissionen entstehen. Das einzige Reaktionsprodukt ist Wasser.

Das Verfahren soll sicher sein, da der katalytische Reaktionsprozess an allen Betriebspunkten mit nicht brennbaren Wasserstoffkonzentrationen arbeitet. Der Wasserstoff kommt mit dem gleichen Druck zum Einsatz, der auch für die Erdgasversorgung typisch ist ⎼ etwa 1,5 bar. Darüber hinaus ist laut Hyting keine kosten- und energieintensive Kompression erforderlich. Und im Gegensatz zu anderen auf Wasserstoff angewiesenen Technologien, wie etwa der Brennstoffzelle, soll das Heizsystem von Hyting mit allgemein verfügbarem Wasserstoff funktionieren. Hochreine Qualitäten sind nicht erforderlich.

Die Hyting-Technologie soll robust und kosteneffizient sein. Sie verwendet viele bewährte Komponenten aus der Heizungs- und Automobilindustrie. Außerdem ist sie modular und skalierbar aufgebaut. Leistungen von 10 bis 300 kW sind realisierbar. Somit kann man sie für eine Vielzahl unterschiedlicher Heizungsanwendungen konfigurieren, darunter Industrie-, Gewerbe- und Wohngebäude. Das geht sowohl für Neubauten als auch bei Nachrüstungen, für Gewächshäuser, für mobile Heizgeräte oder für Heizsysteme von Nutzfahrzeugen. Die Technologie eignet sich selbst für Pizzaöfen. Hyting testet derzeit Prototypen. Die ersten Kundenversuche sind in Deutschland für Ende dieses Jahres geplant.

„So wie Wasserstoff als ideales Mittel zur Dekarbonisierung von hard-to-abate-Transportsektoren wie Luftfahrt, Schifffahrt und LKWs anerkannt ist, sehen wir auch das Potenzial von Wasserstoff, einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors zu leisten“, sagt Tim Hannig, Gründer von Hyting. „Wir bereiten unsere Technologie für die ersten Kundenversuche vor, mit dem Ziel, innerhalb der nächsten zwei Jahre in die Massenproduktion einzusteigen.“

Quelle: Hyting | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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