Quartiersplanung mit PV und Solarthermie: neues Tool und Leitfaden

Fläche mit Solarthermie-KollektorenFoto: Guido Bröer
Solarthermie-Anlage im Fernwärmenetz Greifswald (Archivbild). Bei Solar-Quartieren darf es auch eine Nummer kleiner sein.
Das Solar Heating and Cooling Programme der IEA hat einen Bericht und ein Rechentool für das „Solar Neighbourhood Planning“ veröffentlicht.

Der Bericht „Strategien für die Gestaltung neuer und bestehender Solarnachbarschaften mit hoher Energie-Performance“ ist ein Übersichtswerk zum Thema Solare Quartiersplanung; es beinhaltet sowohl Quartiere mit Photovoltaik als auch mit Solarthermie-Anlagen. Die Konzepte werden anhand sogenannter Archetypischer Designs aus verschiedenen Ländern erläutert. Zu diesen Ländern gehören Kanada, Frankreich, Italien, Norwegen, Schweden, und die Schweiz.

Der Bericht analysiert verschiedene Solarstrategien auf Gebäude- und Stadtteilebene. Außerdem enthält er Definitionen, Standards, Vorschriften und Hinweise zu Methodik und Instrumenten. Zur Zielgruppe gehören insbesondere Architekt:innen, Stadtplaner:innen und politische Entscheidungsträger:innen. Der Leitfaden ist auf englisch erschienen und hat 145 Seiten. Der Originaltitel lautet „Strategies for the Design of New and Existing High Energy Performance Solar Neighborhoods“.

Bei der Solarthermie kann die Quartiersplanung zum Beispiel den Anschluss an ein Nahwärmenetz beinhalten, wie in Überlingen. Quartierskonzepte mit PV können auf die direkte Stromversorgung abzielen oder auf den Betrieb von Wärmepumpen, wie in dieser Ökosiedlung in Berlin.

Excel-Tool für die Solare Quartiersplanung

An dieselbe Zielgruppe richtet sich das „Solar Neighborhood Decision-Making Tool“. Das Tool in MS Excel soll helfen, die passende Solarstrategie für die Entwicklung eines konkreten Stadtquartiers auszuwählen. Dazu gehört auch, einen hohen Solarertrag zu erzielen und den Energieverbrauch zu senken.

Das Tool soll bei der Auswahl der Strategien spezifische Kriterien wie Stadtteiltyp, Klimabedingungen und Ziele berücksichtigen können. Bei den Zielen kann man entweder einzelne Kriterien wählen oder Ziele aus mehreren Teilzielen zusammensetzen.

Nutzer:innen können zudem selbst die Entscheidungskriterien gewichten. Zu diesen gehören zum Beispiel einfache Umsetzung, Kosten, Zugänglichkeit, Umweltauswirkungen und Akzeptanz. Um die zu erwartende Akzeptanz zu bewerten, berechnet das Tool einen „Adoptionswert“ für die jeweilige Strategie. Dieser fasst Auswirkungen und Relevanz zusammen. Auf Grundlage der eigenen Eingaben empfiehlt das Tool schließlich eine passende Solarstrategie für das jeweilige Quartier, die PV oder auch Solarthermie berücksichtigen kann. Passend zum Tool gibt es ein ausführliches Benutzerhandbuch.

Zur Webseite des „IEA SHC Task 63: Solar Neighbourhood Planning“ mit Download der Dokumente geht es hier. Das Entscheidungstool gibt es hier.

Quelle: IEA SHC | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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