Mve nimmt Windpark mit Bürgerbeteiligung in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb

Sechs Menschen durchschneiden Band auf Feldweg, dahinter Windenergie-Anlage.Foto: Wemag/Stephan Rudolph-Kramer
Von links: Torsten Hinrichs, Geschäftsführer der mea und der mve, Dirk Fröhling, Bürgermeister von Rieps, Dr. Roland Ilper, Geschäftsführer der Energieverbund Nord und der mve, Caspar Baumgart, Vorstand der Wemag, Ines Jesse, Staatssekretärin, und Stephan Sternberg, Aufsichtsrat Energieverbund Nord und Landrat.
Die Mecklenburg-Vorpommern Energie (mve) hat mit dem Windpark Rieps ihr erstes eigenes Projekt in Betrieb genommen. Die sechs Nordex-Anlagen haben eine Gesamtleistung von 34,2 MW.

Der Windpark-Betreiber mve ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Wemag-Tochter mea Energieagentur Mecklenburg Vorpommern und des Energieverbund Nord. Sie ist als unabhängiger Stromerzeuger (Independent Power Producer) gegründet worden. Die mve solle Gemeinden helfen, erneuerbare Energieprojekte zu entwickeln und langfristig daran zu partizipieren, heißt es von der Wemag. Die mehrheitlich kommunale Wemag ist als Energie- und Telekommunikationsanbieter wie eine Art überregionales Stadtwerk aufgestellt. Zur Unternehmensgruppe gehört unter anderem die Wemag Netz.  

Der zweite mve-Eigner, der Energieverbund Nord, ermögliche beteiligten Gemeinden eine wirtschaftliche Teilhabe an lokalen Energieinfrastrukturprojekten, heißt es in der Pressemitteilung der Wemag. Auf diesem Wege könnten Gemeinden die Energiewende mitbestimmen und Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Energiewende beteiligen. Laut Pressemitteilung handelt es sich beim Energieverbund Nord ebenfalls um einen „kommunalen Akteur“. Mve und Energieverbund Nord sitzen an der selben Adresse in Brunow, sind aber nicht mit eigenem Internetauftritt zu finden. Die Geschäftsführung der mve teilen sich die Chefs der beiden Mutterunternehmen.

„Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist komplex, bringt jedoch – wenn von Anfang an richtig umgesetzt – Chancen und Vorteile für Gemeinden und Bürger als Beteiligte“, sagt Roland Ilper, Geschäftsführer von mve und Energieverbund Nord. „Dieses Modell der Kommunal- und Bürgerbeteiligung und der regionalen Verankerung ist ein Vorzeigebeispiel für die dezentrale Energieversorgung der Zukunft.“ Den Bürgerinnen und Bürgern sei ein Sparprodukt angeboten worden, auf das es eine große Resonanz gegeben habe. Dafür sei eine Kooperationslösung von mea und Energieverbund Nord entwickelt worden.

Mecklenburg-Vorpommern will Gemeindebeteiligungsgesetz von Windenergie auf Photovoltaik ausdehnen

In Mecklenburg-Vorpommern gilt für Windparks ein Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetz. Das Land arbeite bereits daran, dieses zu novellieren, berichtete Ines Jesse, Staatssekretärin aus dem Wirtschaftsministerium des Landes, bei der Einweihung des Windparks. Neben Windparks sollen dann auch Photovoltaik-Anlagen einbezogen werden. „Weiterhin wollen wir Verfahren für alle Beteiligten einfacher und weniger aufwendig gestalten“, kündigte Jesse an. Der Windpark Rieps, an dem sich mehrere Gemeinden gesellschaftsrechtlich beteiligen, sei dafür ein gelungenes Beispiel. In Mecklenburg-Vorpommern verankerte Energieunternehmen hätten diesen gemeinsam realisiert.

Bei dem Windpark handelt es sich laut Wemag um ein Pilotprojekt. Die mea hat das Projekt gebaut und im Sinne des Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetzes strukturiert. Die mve soll den Windpark über den Lebenszyklus besitzen und betreiben. Das Modell der Zusammenarbeit habe sich bereits beim Großprojekt „Balger“ bewährt, über das auch der Solarserver berichtete.

Quelle: Wemag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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