Intersolar-Neuheit: Agri-PV mit zweiachsiger Nachführung

Im Bild das Agri-PV-System von Anywhere Solar mit zweiachsiger Nachführung, darunter fahren Trecker durch.Foto: Anywhere Solar
Der Ost-West-Drehwinkel der PV-Modultische beträgt 360 Grad, der Elevationswinkel reicht von 0 bis 85 Grad.
Anywhere Solar aus Österreich hat ein Agri-PV-System mit zweiachsiger Nachführung entwickelt. Stehen die PV-Modultische in horizontaler Position, können Fahrzeuge von bis zu 4,3 Metern Höhe darunter durchfahren.

Das Beratungsunternehmen Fischer & Consorten Kft. stellt gemeinsam mit dem Produktentwickler Anywhere Solar GmbH auf der Intersolar-Messe ein Agri-PV-System mit zweiachsiger Nachführung vor. „Die Anlage verfügt über modernste Sensorik und Steuerung und ist darauf ausgelegt, den besten Gesamtertrag aus Solarenergie und Landwirtschaft zu generieren“, sagt Michael Manfred Fischer, Geschäftsführer von Fischer & Consorten, der Anywhere Solar aus Oberalm in Österreich bei der Markteinführung ihres Agri-PV-Produktes beratend begleitet.

Bisherige Agri-PV-Systeme brauchen eine bestimmte Ausrichtung und Beschaffenheit des Standortes, um einen guten Stromertrag zu erreichen. Nachführsysteme sind hier flexibler. Das System von Anywhere Solar kann sogar auf zwei Ebenen nachgeführt werden: der Ost-West-Drehwinkel beträgt 360 Grad, der Elevationswinkel reicht von 0 bis 85 Grad. „Unsere Tracker suchen sich die Sonne immer selbst. Daher sind Ausrichtung und Grundriss der Aufstellfläche irrelevant“, sagt Martin Lublasser, CEO von Anywhere Solar. Die PV-Modulflächen von jeweils rund 75 Quadratmetern sind über Leichtbaufundamente im Boden verankert. Die Nennleistung pro Solaranlage liegt bei bis zu 19 Kilowatt. Auch eine Bewirtschaftung mit großen landwirtschaftlichen Maschinen ist möglich. Stehen die PV-Modultische in horizontaler Position, können Fahrzeuge von bis zu 4,3 Metern Höhe darunter durchfahren.

Agri-PV mit zweiachsiger Nachführung soll Erträge steigern

„Wir müssen viele unserer Flächen dual nutzen, um unsere Klimaziele zu erreichen“, sagt Michael Manfred Fischer. „Die Technologie von Anywhere Solar geht sowohl auf die Bedürfnisse der darunterliegenden Agrikultur ein als auch auf die aktuellen Witterungsbedingungen.“ Über ein Webportal mit integrierter Kalenderfunktion können die Landwirt:innen die Beschattung und Bewässerung für die Wachstumsbedingungen der Pflanzen optimieren. Auch bei Extremwetterereignissen wie Hagel oder anhaltender Dürre können sie die Struktur gezielt einsetzen.

„Über die Optimierung der landwirtschaftlichen Nutzung hinaus überzeugt das System auch durch die Erträge von Sonnenenergie. Über das Jahr hinweg werden rund 40 Prozent mehr Energie in die Netze eingespeist als bei starren Systemen vergleichbarer Größe“, sagt Manfred Fischer. Dabei würden die Mehrerträge vor allem in den Randzeiten des Tages anfallen. Das sei günstig für den Eigenverbrauch, der in diesen Zeiten besonders hoch sei, könne aber auch beim Stromverkauf höhere Erträge einbringen.

Die Agri-PV mit zweiachsiger Nachführung soll durch ihre Konstruktionsform die Windlasten reduzieren. Dadurch ist es möglich, sie mit Leichtbaufundamenten im Boden zu verankern. „Der gewachsene Boden bleibt erhalten, schwere Baumaschinen für die Fundierungsherstellung sind nicht erforderlich“, sagt Martin Lublasser. Die Konstruktion sei ausgiebig im Windkanal getestet und bestätigt worden. Am Ende ihres Einsatzes könnte man die Fundamente vollständig zurückbauen.

Fischer & Consorten sowie Anywhere Solar stellen das Agri-PV-System mit zweiachsiger Nachführung vom 19. bis 21. Juni auf der Fachmesse Intersolar in München auf dem Stand C4.614 vor.

Quelle: Fischer & Consorten | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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