Deutschland und Belgien prüfen Kooperation bei Offshore-Wind

Zwei Arbeiter auf der Spitze einer Windenergieanlage in einem Offshore-WindparkFoto: dragancfm /stock.adobe.com
Mehr Zusammenarbeit prüfen Belgien und Deutschland bei der Offshore-Windenergie
Deutschland und Belgien prüfen, ihre Pläne zum Ausbau der Offshore-Windenergie auf Netzebene enger zu verzahnen. Ein entsprechender Auftrag erging an die jeweiligen Netzbetreiber.

Die beiden Nordsee-Anrainer Belgien und Deutschland können sich auf politischer Ebene eine engere Zusammenarbeit im Bereich von Offshore-Wind vorstellen. Das geht aus einer Meldung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hervor. Sie bezieht sich auf ein Treffen zwischen der belgischen Energieministerin Tinne Van der Straeten und dem deutschen Energie-Staatssekretär Philipp Nimmermann. Diese hätten sich darauf verständigt, die Entwicklung einer hybriden Offshore-Verbindung zu prüfen, um die großen regionalen Potenziale für Offshore-Windenergie zu heben und grenzüberschreitend miteinander zu verbinden.

Dies solle das Potenzial der Erneuerbaren Energien in der Nordsee möglichst effizient erschließen. Die künftige Kooperation soll zudem zum Ausbau eines vermaschten Offshore-Netzes in der Nordsee beitragen. Die Ministerien forderten die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber auf, Optionen für ein solches regionales Netzprojekt zu prüfen.

Deutschland und Belgien sind starke Unterstützer einer grünen Energiewende und haben bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Beispiele dafür sind die ALEGrO-Verbindung, die erste direkte Stromverbindung zwischen beiden Ländern, die seit 2020 in Betrieb ist und für die ein Folgeprojekt geplant ist. Außerdem nannte das BMWK die geplante Wasserstoffpipeline zwischen beiden Ländern sowie die Zusammenarbeit im Rahmen der Nordsee-Energiekooperation (NSEC). Darüber hinaus wird Deutschland den Prozess des Nordsee-Gipfels zur Zusammenarbeit im Bereich der Erneuerbaren Offshore-Energien von Belgien übernehmen und im Juni 2025 den dritten Nordsee-Gipfel ausrichten.

Belgien plant 8 GW, Deutschland 70 GW

Belgien will bis 2030 eine Offshore-Windkapazität von 6 GW und bis 2040 von 8 GW errichten. Deutschland plant bis 2030 mit mindestens 30 GW Offshore-Windkapazität und 70 GW bis 2045.

Wie es weiter hieß, würden sich die belgischen und deutschen Übertragungsnetzbetreiber sowie die zuständigen Regierungsstellen regelmäßig zu den Fortschritten austauschen. Geplant sei, den Energieministern bis zum nächsten Nordseegipfel im Juni 2025 einen Abschlussbericht vorzulegen. Der Bericht soll Einblicke in die Kosten und den Nutzen, den potenziellen Zeitplan sowie die möglichen zu überwindenden Hindernisse enthalten.

Quelle: BMWK | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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