Neues Konzeptpapier für Wärmewende in Deutschland

Wärmenetze halb eingegraben in der Erde.Foto: Struvictory / stock.adobe.com
Die Wärmewende erfordert viel Infrastruktur-Investitionen.
Die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung ist eine große Aufgabe, die für Akteure der Energiewirtschaft aber auch Chancen bietet. Die Kanzlei Rödl&Partner will Lösungsansätze in einem neuen Konzeptpapiert vorstellen.

Die Anwaltskanzlei Rödl&Partner hat mit „Wärmezielscheibe 2.0“ ein neues Konzeptpapier für die Wärmewende in Deutschland vorgelegt. Es geht um die Aktualisierung einer Analyse von 2019. Mit der Veröffentlichung wollen die Berater Stadtwerken und Energieversorgern einen Leitfaden zur Dekarbonisierung der Wärme an die Hand geben.

Noch sei der Wärmesektor in Deutschland mit einem Anteil am Endenergieverbrauch von 59 Prozent der energieintensivste. Diese bezieht sich auf die vier Anwendungsbereiche Wärme, Beleuchtung, mechanische Energie sowie Informations- und Kommunikationstechnologie.

Sowohl Endverbraucher als auch Versorger haben mit der „Wärmewende“ eines der größten Infrastrukturvorhaben in Deutschland im Blick. Nach der Umstellung von Heizöl auf Kohle in den 1970er Jahren und die Einführung der Atomkraft stehe erneut eine Herkulesaufgabe an. Um die Klimaneutralität zu erreichen seien massive Investitionen in die Infrastruktur erforderlich, die von den Versorgern und letztlich den Endkunden zu tragen seien. Die Transformation des Wärmemarkts ist dabei ein sehr anspruchsvolles Unterfangen (auch im Vergleich zum Stromsektor). Der Wärmemarkt sei zu heterogen, um pauschale und allgemein gültige Lösungen zu finden. Vielmehr sei zu überlegen, welcher Mix an lokal verfügbaren Instrumenten bzw. Technologien für die jeweilige Abnehmerstruktur geeignet ist.

Versorger und Stadtwerke stehen im Transformationsprozess vor vielen Herausforderungen. Die anstehenden Aufgaben böten allerdings auch neue Marktchancen und Anreize, um ein zukunftsorientiertes und resilientes Geschäftsmodell zu etablieren.

Seit langer Zeit gilt der Gasvertrieb bei vielen Versorgern als stabiler Ergebnisbringer. Im Zuge der anstehenden Dekarbonisierung sind Versorger unter Zugzwang und werden die Geschäftsfelder drastisch umstrukturieren müssen. Zwar ist von Seiten der Regierung noch nicht final geklärt, was mit den bestehenden Gasverteilernetzen passieren soll, doch der Trend ist klar: Fernwärmeversorgung und dezentrale Wärmepumpen sollen die „Gamechanger“ in der Wärmewende werden. Die Dekarbonisierung der Wärmewirtschaft birgt entsprechend auch wirtschaftlich Chancen.

Die Studie lässt sich hier einsehen.

Quelle: Rödl&Partner | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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