TÜV Süd überprüft Photovoltaik-Anlagen von Zurich-Kunden

Im Bild ein Mann, der Wechselrichter einer Photovoltaik-Anlage prüft, TÜV Süd kooperiert mit der Zurich-Versicherung.Foto: TÜV Süd
Von beschädigten PV-Modulen, Wechselrichtern, Kabeln oder Steckverbindungen geht nicht nur ein erhebliches Sicherheitsrisiko aus, sie sind häufig auch Ursache für einen erheblichen Leistungsabfall.
Kunden des Versicherungskonzerns Zurich können eine neutrale Überprüfung ihrer PV-Anlagen durch die Sachverständigen des Prüf- und Zertifizierungsdienstleisters TÜV Süd durchführen lassen. Dafür gibt es spezielle Prüfpakete für Neuanlagen, bisher ungeprüfte Altanlagen und den Betrieb bestehender Solaranlagen.

TÜV Süd und der Versicherungskonzern Zurich Gruppe Deutschland haben eine Kooperation geschlossen, um einen sicheren Betrieb von Photovoltaik-Anlagen zu fördern. Ab sofort haben Zurich Kunden aus Industrie, Mittelstand und Gewerbe über den Bereich Zurich Resilience Solutions die Möglichkeit, eine neutrale Überprüfung ihrer PV-Anlagen durch die Sachverständigen des Prüf- und Zertifizierungsdienstleisters TÜV Süd durchführen zu lassen. Unternehmen stehen immer wieder vor der Herausforderung die gesetzlichen und versicherungstechnischen Vorgaben zu erfüllen, um einen zuverlässigen und sicheren PV-Anlagenbetrieb zu gewährleisten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben die Expertinnen und Experten von Zurich und TÜV Süd nun drei Pakete für die unterschiedlichen Lebensphasen von Solaranlagen entwickelt.

Neuanlagen fehlerfrei in Betrieb nehmen

Eine ordnungsgemäße Planung und Montage ist von entscheidender Bedeutung für die langfristige Funktionalität und Sicherheit einer Photovoltaik-Anlage. Aus diesem Grund umfasst das Paket „PV Neuanlagen“ sowohl die planungs- und baubegleitende Prüfung als auch die Unterstützung des künftigen Betreibers bei der Abnahme und vor der Inbetriebnahme der PV-Anlage. Dadurch können beispielsweise Fehler wie die unsachgemäße Befestigung der PV-Module auf dem Dach oder eine mangelhafte Verkabelung der Solarmodule vermieden beziehungsweise noch vor Inbetriebnahme erkannt und behoben werden. Darüber hinaus kann ein unzureichender oder fehlerhafter Blitz- und Überspannungsschutz zu schwerwiegenden Schäden an PV-Anlagen führen oder sogar Brände auslösen. Dies solle man ebenfalls überprüfen.

Regelmäßige Prüfung schützt vor Schäden

Damit man PV-Anlagen dauerhaft zuverlässig und sicher betreiben kann, sind regelmäßige Kontrollen sowie Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durch den Betreiber erforderlich. Im Rahmen des Pakets „PV Betrieb“ überprüfen die Expertinnen und Experten von TÜV Süd, ob der Betreiber alle erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen fristgerecht durchgeführt hat und prüfen die Photovoltaik-Anlage nach den Vorgaben der DIN VDE 0126-23-1 „Photovoltaik (PV)-Systeme – Anforderungen an Prüfung, Dokumentation und Instandhaltung“ Das Dienstleistungs-Paket enthält zudem eine Ordnungs- und Plausibilitätsprüfung auf Basis der VdS-Prüfrichtlinie 2871 und eine allgemeine Blitzschutzprüfung. Im Rahmen dieses Pakets bewertet und dokumentiert der TÜV Süd auch gegebenenfalls durchgeführte technische Veränderungen an der PV-Anlage seit Inbetriebnahme.

Besonderes Risiko: Bestehende PV-Anlagen ohne Prüfung

Sachverständige haben bestehende Photovoltaik-Anlagen nach den gemeinsamen Erfahrungen von Zurich und TÜV Süd in den wenigsten Fällen anfänglich geprüft. Dafür hat der TÜV Süd das Paket „PV Altanlagen“ entwickelt. Dieses basiert auf dem Leistungsumfang des Pakets „PV Betrieb“, beinhaltet aber zusätzlich eine umfangreiche Eingangsprüfung. Im Rahmen dieser Prüfung stellt der TÜV Süd fest, ob die Solaranlage die gesetzlichen und versicherungstechnischen Anforderungen an einen zuverlässigen und sicheren Betrieb auch weiterhin erfüllt. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Fehleranfälligkeit signifikant an. Von beschädigten PV-Modulen, Wechselrichtern, Kabeln oder Steckverbindungen geht nicht nur ein erhebliches Sicherheitsrisiko aus, sie sind häufig auch Ursache für einen erheblichen Leistungsabfall.

„Wenn ältere PV-Anlagen aus einer Förderung herauslaufen, reduziert sich die Wirtschaftlichkeit einer Anlage. Dann besteht die Gefahr, dass Betreiber aus Kostengründen die Wartung und Instandhaltung stark zurückfahren oder komplett stoppen“, sagt Stefan Veit, PV-Experte bei der TÜV Süd Industrie Service GmbH. „Bei vernachlässigten PV-Anlagen nehmen die Sicherheitsrisiken drastisch zu, während die Leistungsfähigkeit stark zurückgehen kann.“ Aus diesem Grund ist es nach Aussage des TÜV Süd-Experten von großer Bedeutung, dass man gerade auch ältere Photovoltaik-Anlagen regelmäßig wartet, instand hält und überprüft.

Zurich-Leitfaden für Photovoltaik-Anlagen

Bereits im vergangenen Jahr hatte Zurich über den Bereich Zurich Resilience Solutions einen Unternehmensleitfaden, ein sogenanntes White Paper, für die Installation und den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen auf Industrie- und Gewerbedächern veröffentlicht. Kunden erhalten damit anhand von Checklisten konkrete Hilfestellungen. Im Fokus steht der umfassende Blick auf PV-Anlagen hinsichtlich Naturgefahren, Installations-, Betriebsunterbrechungs- und Brandrisiken. Diesen Leitfaden hat Zurich jetzt zusammen mit den Expert:innen des TÜV Süd fachlich weiterentwickelt und in einer angepassten Version neu veröffentlicht.

Quelle: Zurich Gruppe Deutschland | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen