PV für Wärmepumpen: Regenerative Wärme für das Allgäu

Ein Arbeiter arbeitet am Zuschnitt eines Fernwärmerohrs.Fozto: E-Con AG
Fernwärme für Benningen Im Allgäu: Holzhackschnitzel und Großwärmepumpen liefern künftig die Energie.
Die Gemeinde Benningen lässt sich künftig mit Fernwärme aus Holzhackschnitzeln und Großwärmepumpen versorgen. Den Strom liefern PV-Anlagen von der Start und Landebahn des Allgäu Airports.

Zwei Gemeinden im Allgäu erhalten künftig regenerative Wärme, zu der die Photovoltaik als Stromquelle von Großwärmepumpen beiträgt. Nach Auskunft des ausführenden Unternehmens, der E-Con AG, handelt es sich dabei um das aktuell größte regenerative Energieprojekt in der Region. Gemeinsam mit der Gemeinde Benningen und der Rohde & Schwarz Messgerätebau GmbH investiert E-con acht Millionen Euro in das Fernwärmeprojekt. Es trägt den Namen „Regenerative Wärmeversorgung Memmingen Süd und Benningen“.

Mit ihm ließen sich künftig bis zu 30.000 Megawattstunden (MWh) Wärme komplett regenerativ erzeugen und nutzen. Dies sei ausreichend für die komplette Wärmeversorgung der Gemeinde Benningen und Teile der Stadt Memmingen sowie Industriekunden wie die Memminger Niederlassung des Elektronikunternehmens Rohde & Schwarz.

Herzstück des Projektes wird eine neue Energiezentrale sein, das Heizwerk Memmingen Süd/Benningen. Der Baustart mit dem offiziellen Spatenstich liegt gerade zurück. Das Konzept: Die Wärme kommt von einem Hackschnitzelkessel und Großwärmepumpen. Letztere lassen sich über regenerativen Strom aus den Photovoltaikanlagen an der Start- und Landebahn des Allgäu Airports versorgen.

Weiterer Ausbau angelegt

„Das ist ein absolutes Leuchtturmprojekt für die gesamte Region, denn wir haben hier einen zukunftsweisenden Wärmemix, der zu 100 % regenerativ ist und sich später sogar noch weiter skalieren lässt“, sagt Peter Waizenegger, Vorstand der e-con AG. In Benningen seien die Netzinstallationen vorausschauend geplant, so dass künftig bis zu 50.000 MWh an Wärmeleistung möglich seien. Die Zahl der Großwärmepumpen lasse sich bei Bedarf entsprechend erweitern. Außerdem sei das Fernwärmenetz Memmingen Süd/Benningen auf eine neue innovative Technologie ausgelegt, bei der sich unter anderem die Niedrig-Temperatur-Abwärme aus den Kühlprozessen von Industriekunden als Wärmequelle für die Wärmepumpen nutzen lassen. „Dadurch haben unsere Großwärmepumpen einen Doppelnutzen und einen hohen Wirkungsgrad“, erklärt Waizenegger.

Über die grüne Wärme freut sich auch Benningens Bürgermeister Martin Osterrieder. „Wir haben viele Liegenschaften, die allesamt mit Öl oder Gas beheizt werden“, sagt er. „Weil die Lebenserwartung der Heizungen begrenzt sind, wollten wir zunächst eine eigene 500-kW-Hackschnitzelanlage installieren. Durch die Kooperation mit e-con haben wir nun ganz neue Dimensionen und vor allem auch eine langfristige Versorgungssicherheit“.

Von den 34 Anwesen, die an der neuen Trasse entlang der Memminger Straße liegen, nutzen 26 sofort oder mittelfristig den Fernwärmeanschluss. „Das sind 75 Prozent der Gebäude und ich gehe davon aus, dass wir diesen Prozentsatz auch erreichen, wenn wir die aktuell laufende Wärmeplanung für das gesamte Gemeindegebiet abgeschlossen haben“, so Osterrieder.

Neben der Gemeinde Benningen lassen sich auch Liegenschaften im benachbarten Memmingen mit der Wärme versorgen. Dazu zählt auch die Rohde & Schwarz. „Durch die Umstellung auf Fernwärme werden wir in Memmingen zu einem sehr großen Teil vom Energieträger Gas wegkommen und jährlich bis zu 270 Tonnen CO2 einsparen. Das ist ein echter Meilenstein bei der Umsetzung unserer Klimastrategie 2030“, sagt David Friesinger, Energie- und Umweltmanager des Elektro-Unternehmens.

Quelle: E-Con AG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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