5 Mio. Euro für Bürgerenergie-Innovationen
Hinter „CommunitE-Innovation“ stehen das Bündnis Bürgerenergie, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die 100 Prozent Erneuerbar Stiftung. Gemeinsam haben sich die Organisationen 5 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium gesichert, um Innovationen in der Bürgerenergie zu begleiten und zu stärken.
Das Geld stammt aus dem Förderprogramm „DATIpilot“. Mit diesem wiederum will das Forschungsministerium die Grundlagen für eine Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) schaffen. CommunitE-Innovation ist eines von 20 Projekten, die jeweils 5 Millionen Euro erhalten. Die inhaltliche Bandbreite reicht von Innovationen in der Pflege bis zu Kreislaufprozessen in der Textilwirtschaft. Insgesamt 480 Projektskizzen waren beim BMBF eingegangen.
Die Förderung startet Anfang 2025 und soll sich über vier Jahre erstrecken. Zwei sogenannte Startprojekte hat das Konsortium von CommunitE-Innovation bereits ins Auge gefasst, für weitere sollen später noch interne Ausschreibungen folgen.
Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung: Wie kann es gehen?
Das erste Projekt befasst sich mit der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung. Diese wird mit dem Solarpaket I rechtlich möglich – aber bisher ist noch kein realisiertes Projekt bekannt. „Die gesetzlichen Grundlagen für die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung sind da, aber es gibt noch tausende Fragezeichen. Zum Beispiel sind die Wechselprozesse noch völlig unklar“, sagt Malte Zieher, der beim Bündnis Bürgerenergie für das Projekt zuständig ist. Die Vorgänge rund um die gemeinschaftliche Gebäudversorgung sind kompliziert. „Wir hoffen, dass sie sich auch ohne spezialisierte Anbieter umsetzen lassen wird“. Im Zuge von CommunitE will das Bündnis Bürgerenergie insgesamt zwölf Projekte zur Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung begleiten. Diese sollen über einen Aufruf unter den Mitgliedern des Bündnis Bürgerenergie gefunden und ausgewählt werden.
Was macht Bürgerenergie-Projekte erfolgreich?
Beim zweiten Startprojekt handelt es sich um ein Forschungsvorhaben. Es soll untersuchen, welche Faktoren erfolgreiche Bürgerenergie-Gemeinschaften von weniger erfolgreichen unterscheiden. Koordinator ist dabei das Ecolog-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung. Am Ende sollen eine wissenschaftliche Studie und Materialien stehen, die helfen, Bürgerenergie-Gemeinschaften von Anfang an möglichst erfolgreich zu machen.
Geld für weitere Innovationen in der Bürgerenergie ist noch vorhanden
Für die beiden Startprojekte und das übergreifende Projektmanagement sind rund 1,5 der 5 Millionen Euro veranschlagt. Es bleibt also noch Kapazität für mehr. „Ausschreibungen für weitere Projekte werden in den nächsten Jahren folgen“, kündigt Zieher an. Der Fokus soll dabei auf Innovationen in den Prozessen liegen, zum Beispiel bei der Frage, wie man Projekte effizient umsetzt, und zugleich Beteiligung ermöglicht. Konkret förderbar wären dann zum Beispiel Personalkosten in diesem Bereich.
Zu den weiteren Inhalten soll auch das Energy Sharing gehören, also lokale Energiegemeinschaften. Der gesetzliche Rahmen steht trotz vielfacher Ankündigungen noch aus.
Autorin: Eva Augsten | © Solarthemen Media GmbH