10 Jahre Wemag-Batteriespeicher in Schwerin

Im Bild Offizielle vor dem Wemag-Batteriespeicher in Schwerin.Foto: Wemag / Stephan Rudolph-Kramer
Wemag-Vorstand Thomas Murche und Wemag-Batteriespeicherexperte Tobias Struck besuchen bei der Jubiläumsveranstaltung mit Urban Windelen (Geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher Systeme e. V.), Dr. Florian Haslauer (e.venture consulting GmbH) und Clemens Triebel (Mitgründer des Berliner Batterieentwicklers Younicos) die Speicheranlage (vlnr).
Vor 10 Jahren hat der Energieversorger Wemag einen Batteriespeicher in Schwerin-Lankow in Betrieb genommen. Er war damals der größte kommerzielle Batteriespeicher in Europa.

„Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserem Batteriekraftwerk eine innovative und effiziente Lösung für die Energiewende hier in Mecklenburg-Vorpommern betreiben. In der Politik und bei vielen Stromversorgern haben wir damit ein Umdenken angestoßen. Zahlreiche Wirtschaftsdelegationen haben das Projekt mit Interesse verfolgt. Noch heute ist die Anlage ein Referenzprojekt, das Fachleute aus vielen Ländern anzieht“, sagt Tobias Struck, Geschäftsführer der Batteriespeichergesellschaft Schwerin. Den vollautomatisch arbeitenden Wemag-Batteriespeicher hat der Berliner Netz- und Speicherspezialisten Younicos konzipiert. Die Anlage gleicht kurzfristige Schwankungen in der Netzfrequenz im Stromnetz aus und sorgt so dafür, dass man Wind- und Sonnenstrom sicher in das Stromnetz integrieren kann.

Mit der wachsenden Zahl an Erneuerbare-Energien-Anlagen steigen laut Wemag die Anforderungen an das Netz. „Um das System der Stromversorgung stabil zu halten, muss es flexibel reagieren können. Speicher sind die richtige Antwort auf die wachsende Volatilität bei der Stromerzeugung mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien. Sie sind eine unverzichtbare Komponente bei der Energiewende“, sagt Wemag-Vorstand Thomas Murche.

Erweiterung vom Wemag-Batteriespeicher in Arbeit

Der Wemag-Batteriespeicher besteht aus 53.444 Akkus und besitzt zurzeit eine Leistung von 14 Megawatt (MW) sowie eine Speicherkapazität von 15 Megawattstunden (MWh). Ab Oktober 2024 werden nach dem aktuellen Umbau weitere 2 MW Leistung und 5 MWh Speicherkapazität zur Verfügung stehen. „Damit können wir etwas mehr Primärregelleistung anbieten und uns beim kurzfristigen Stromgroßhandel, dem Intraday-Stromhandel, an der Börse beteiligen“, so Murche.

„Der Wemag-Speicher ist eine Pionierleistung für den Einsatz von Batterien für unser Energiesystem. Mittlerweile ist die Notwendigkeit von Energiespeichern für Systemstabilität und Unterstützung der Energiewende unbestritten. Dennoch fehlen auch nach 10 Jahren exzellenter Praxiserfahrung in Schwerin immer noch passende regulatorische Rahmenbedingungen für den breiten Einsatz von Energiespeichern. Wir hangeln uns in Deutschland weiter von Einzelfall zu Einzelfall und schaffen es viel zu langsam, unser Energiesystem auf die neuen Realitäten und die breite Integration von Energiespeichern auszurichten. Hier muss dringend der Turbo eingeschaltet werden. Denn ohne Speicher wird die Energiewende erstens nicht klappen und zweitens immer teurer“, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher Systeme e. V., Urban Windele.

Quelle: Wemag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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