Bundesnetzagentur kürzt Volumen für Windenergie-an-Land-Ausschreibung

Im Bild die Montage einer Windenergieanlage, die Bundesnetzagentur hat das Volumen der Windenergie-an-Land-Ausschreibung im August 2024 reduziert.Foto: TimSiegert-batcam / stock.adobe.com
Laut BWE stehen aktuell Genehmigungen mit einem Gesamtvolumen von rund 5.600 Megawatt zur Verfügung, die sich an der Ausschreibung beteiligen können.
Die Bundesnetzagentur hat zum dritten Mal in diesem Jahr das zur Verfügung stehende Ausschreibungsvolumen für die Windenergie an Land gekürzt. Der Bundesverband Windenergie (BWE) kritisiert diese Entscheidung als falsches Signal.

Die Bundesnetzagentur hat das Volumen der kommenden Windenergie-an-Land-Ausschreibung von ursprünglich 4.093 Megawatt auf 2.708 Megawatt reduziert. „Die erneute Reduzierung des Ausschreibungsvolumens für die Ausschreibungsrunde mit Stichtag am 1. August sendet das falsche Signal. Es stehen aktuell Genehmigungen mit einem Gesamtvolumen von rund 5.600 Megawatt zur Verfügung, die sich an der Ausschreibungsrunde beteiligen könnten“, sagt BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. „Die Windenergie hat sich längst aus dem Tal der Tränen herausgearbeitet. Und die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Sowohl bei Neugenehmigungen als auch bei den Zuschlägen in den Ausschreibungen haben wir im ersten Halbjahr 2024 Rekorde aufgestellt. Vor diesem Hintergrund das Volumen zu kürzen, ist unverständlich.“

Die ersten beiden Ausschreibungsrunden des Jahres waren leicht unterzeichnet. Gründe dafür sieht der BWE unter anderem in Verzögerungen in der Lieferkette für bestimmte Komponenten. Hier sind insbesondere Umspannwerke zu nennen. Deren Lieferzeiten liegen aktuell bei rund 18 Monaten. Diese sind damit so lang, dass Investoren ein rechtzeitig begonnenes Bauprojekt nicht vor Ablauf der Pönalefrist realisieren können.

Als weiterer Grund für die Zurückhaltung in der Windenergie-an-Land-Ausschreibung treten nun die noch immer unzureichenden Netzanschlusskapazitäten hinzu. Fehlende Zusagen für den Netzanschluss verhindern, dass mit der Projektrealisierung begonnen wird. Der Bundesverband Erneuerbare Energie hatte bereits im April in einer Studie aufgezeigt, dass man durch die gezielte Überbauung von Netzverknüpfungspunkten die schon bestehende Netzinfrastruktur deutlich effizienter nutzen kann.

„Wir appellieren dringend an den Bund, zeitnah klarzustellen, dass eine Gesetzesänderung zur Überbauung von Netzverknüpfungspunkten noch in diesem Jahr kommt. Durch die Überbauung gäbe es nur Gewinner. Sie würde einen zeitlichen Puffer für den Netzausbau schaffen, bietet ein Einsparpotenzial in Milliardenhöhe, würde Redispatch-Kosten verringern und es gleichzeitig ermöglichen, Erneuerbare-Energien-Anlagen im zweistelligen Gigawattbereich in das schon bestehende Netz zu integrieren. Die Zeit drängt”, so Heidebroek.

Quelle: BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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