IEA PVPS: CO2-Fußabdruck von Floating-PV vergleichbar mit Photovoltaik an Land

Im Bild das Cover des IEA-PVPS-Berichts zum CO2-Fußabdruck von Floating-PV-Systemen.Grafik: IEA PVPS
Eine Untersuchung im Rahmen des IEA PVPS Task 12 kommt zu dem Ergebnis, dass der CO2-Fußabdruck von Floating-PV-Anlagen vergleichbar mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen ist.

Der Task 12 des Programms für photovoltaische Stromversorgungssysteme (PVPS) der internationalen Energieagentur (IEA) hat einen neuen Bericht veröffentlicht. Die Studie „Carbon Footprint Analysis of Floating PV Systems“, die die niederländischen Forschungsorganisation TNO durchgeführt hat, ist die erste detaillierte Analyse der Lebenszyklusinventur (LCI) von schwimmenden Photovoltaik-Anlagen. „Unsere Studie von zwei in Betrieb befindlichen Anlagen in Westeuropa zeigt, dass aus Sicht der der Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus schwimmende PV-Anlagen auf kleinen Binnengewässern eine gute Ergänzung zu bodenmontierten Photovoltaik-Anlagen sein können. Wenn die Degradation der PV-Module begrenzt ist, ist der CO2-Fußabdruck dieser Systeme drei bis vier Mal niedriger als das EU-Ziel für den Strommix im Jahr 2030“, sagt Josco Kester, Wissenschaftler der niederländischen Forschungsorganisation TNO.

Der Bericht vergleicht die beiden realen Floating-PV-Systeme (FPV-Systeme), die man mit den verschiedenen Floater-Zusammensetzungen HDPE und Stahl/HDPE installiert hat, mit hypothetischen bodenmontierten Systemen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer langfristigen Überwachung und umfassender Umweltverträglichkeitsprüfungen.

Wichtige Erkenntnisse zum CO2-Fußabdruck von Floating-PV

  • Der geschätzte CO2-Fußabdruck der beiden FPV-Anlagen beträgt rund 50 g CO2Äq/kWhAC. Das ist siebenmal niedriger ist als der Netzmix in Deutschland und den Niederlanden im Jahr 2018 und 3 bis 4 Mal niedriger als das EU-Ziel für den Netzmix im Jahr 2030.
  • FPV-Systeme auf Binnengewässern haben ähnliche CO2-Emissionen wie Solarsysteme an Land, was sie zu einer praktikablen ergänzenden Option macht, die den Flächenverbrauch reduziert.
  • Den CO2-Fußabdruck kann man durch drei Maßnahmen um über 40 % verringern. Erstens: Herstellung von PV-Modulen mit kohlenstoffarmen Stromquellen. Zweitens: Verwendung von recycelten Materialien für die Tragstruktur. Drittens: Recycling von HDPE am Ende der Lebensdauer.
  • Ferner sind die wichtigsten Unbekannten, die die Leistung von FPV-Systemen beeinflussen, die Lebensdauer, das Leistungsverhältnis und die Degradationsrate der PV-Module.

Der IEA-PVPS-Bericht zum CO2-Fußabdruck von Floating-PV-Systemen  ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: IEA PVPS | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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