EuPD: Interesse an Optionen, E-Autos bidirektional zu laden
Für Optionen, Elektrofahrzeuge (EV) bidirektional laden zu können, sieht das Marktforschungsinstitut EuPD Research Interesse am Markt. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Bonner Unternehmens hervor. Wie die Gesellschaft mitteilte, hat sie dazu umfangreiche Befragungen in Deutschland durchgeführt. Und zwar von über 6000 PV-Anlagen-Besitzern und -Planern im Rahmen des SolarProsumerMonitor© sowie 344 Installateuren von Ladestationen im Rahmen des EV Charging Stations InstallerMonitor©. Diese Umfragen böten Einblicke in die Positionen der verschiedenen Akteure gegenüber bidirektionalem Laden und zeigten die bestehenden Herausforderungen auf.
Bei den Installateuren ist das Thema jedenfalls präsent. So berichteten 28%, dass sie bei jeder oder jeder zweiten Installationsanfrage auf bidirektionales Laden angesprochen werden. Zudem wünschen sich 17% der Installateure von den Herstellern mehr legislative Klarheit, eine stärkere Implementierung und niedrigere Preise für bidirektionale Ladestationen.
Aus Sicht der Prosumer seien die Verfügbarkeit und die Funktionalität von Optionen bidirektional zu laden entscheidende Faktoren bei der Kaufentscheidung und Empfehlung von EVs und Ladestationen. Einer der Hauptgründe für die Nicht-Empfehlung eines EV oder einer Ladestation sei das Fehlen der bidirektionalen Ladefähigkeit. Darüber hinaus würden 67% der befragten Ladestationsbesitzer (sehr) wahrscheinlich eine bidirektionale Ladestation kaufen, wenn diese verfügbar wäre.
Regularien für bidirektionales Laden
Ein wesentliches Hindernis für bidirektionales Laden sei bislang das Fehlen eines umfassenden regulatorischen Rahmens gewesen. Das Europäische Parlament habe 2024 aber wesentliche Gesetze verabschiedet, um diesen Rahmen zu schaffen. Artikel 33 der Richtlinie zur Änderung der Richtlinien (EU) 2018/2001 und 2019/944 verlange von den Mitgliedsstaaten, regulatorische Rahmenbedingungen für intelligente und bidirektionale Ladepunkte zu schaffen. Kapitel II, Artikel 4 der Verordnung 2024/1257 lege Herstellervorgaben für Fahrzeuge mit Systemen für intelligentes und bidirektionales Laden fest. In Deutschland entwickele sich der rechtliche Rahmen für bidirektionales Laden jedoch noch. Zwar gebe es keine ausdrücklichen Gesetze, welche die V2X-Technologie (V2X=vehicle-to-grid) verbieten. Doch konzentrierten sich die bestehenden Vorschriften hauptsächlich auf den unidirektionalen Stromfluss vom Netz zum Fahrzeug.
„Bidirektionales Laden bietet enormes Potenzial sowohl für den Einzelnen als auch für die gesamte Energiewende,“ so Mark Hoehner, CEO von EUPD Research. „Unsere Studien zeigen, dass diese Technologie im Markt einen entscheidenden Differenzierungsfaktor darstellt und eine wichtige Rolle bei der Flexibilisierung des Energiesystems spielen kann. Vorher müssen aber die Hürden bei der Technologieverbreitung, den Preisen und dem rechtlichen Rahmen überwunden werden.“
Quelle: EuPD | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH