Premiere für Mieterstrom mit virtuellem Summenzähler in Berlin

Zwei PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern in der Großstadt.Foto: Wolfgang Cibura / stock.adobe.com
Mieterstrom für Großstädter hat großes Potenzial, das durch die Einführung des virtuellen Summenzählers gehoben werden kann.
Die Unternehmen Alva Energie, Robot Charge, Sonnen, Metiundo haben gemeinsam mit Netzbetreiber Stromnetz Berlin die ersten Mieterstromprojekte umgesetzt, die mit virtuellem Summenzähler arbeiten.

Das jungen Unternehmen Alva Energie versorgt mit Partnern in Berlin die ersten Gebäude mit Mieterstrom, die einen virtuellen Summenzähler einsetzen. Wie das Unternehmen mitteilte, erhalten seit Mai 2024 insgesamt 25 Mietparteien günstigen PV-Strom, der durch virtuelle Summenzähler gemessen wird. 

Die Möglichkeit des virtuellen Summenzählers hat der Gesetzgeber mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende geschaffen. Diese Option greift flächendeckend erst ab 2025. Davon versprechen sich Marktteilnehmende einen Schub beim Mieterstrom. Laut Alva gebe es aber bereits Netzbetreiber, die das Konzept akzeptieren, so etwa Stromnetz Berlin.

Partner des Projektes sind neben Stromnetz Berlin die Unternehmen Rabot Charge, sonnen GmbH und metiundo GmbH. Alva zitiert eine Mitarbeiterin von Stromnetz Berlin dazu wie folgt: „Der virtuelle Summenzähler bringt viele Vorteile mit sich, allerdings auch einige Herausforderungen im Rahmen der internen Prozesse. Diese sind jedoch machbar, sobald gewisse Präzedenzfälle geschaffen, Learnings gemacht und sinnvolle Prozesse erstellt sind. Deshalb waren wir sehr froh, gemeinsam mit ALVA Energie zwei Pilotprojekte in Berlin erfolgreich durchzuführen. ALVA hat den Prozess verantwortlich geführt und auch der MSB und Lieferant waren gewillt und in der Lage, das Konzept proaktiv umzusetzen. Wir sind sicher, dass dies die Zukunft ist und fühlen uns nun besser gewappnet für künftige Projekte.“

Laut Alva ist der virtuelle Summenzähler ein digitales Messkonzept, das die Energiewende beschleunigt, gleichzeitig den Investitionsbedarf senkt und Handwerkerkapazitäten schont. Dabei werden alle Zählpunkte einer Liegenschaft mit intelligenten Messsystemen ausgestattet, um die PV-Produktion und die Verbräuche der Mietparteien viertelstündlich zu erfassen. Der physische Summenzähler entfällt. Stattdessen kommt ein digitaler, virtueller Summenzähler zum Einsatz, der die Messwerte aller Zählpunkte digital aggregiert und bilanziert. 

Das Ergebnis: Teure Hardware und Umbaumaßnahmen im Zählerraum entfallen – ein großer Schritt in die richtige Richtung, um Mieterstrom wirtschaftlich, rentabel und praktisch zu machen.

Einige Netzbetreiber hätten das Modell für PV-Mieterstrom in ihren Netzgebieten mittlerweile freigegeben, was verdeutliche, dass das Modell netztechnisch unbedenklich sei. Diese Freigaben seien jedoch noch das Ergebnis zeitintensiver individueller Abstimmungen.

Quelle: Alva Energie | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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