37 Prozent der Bayern nutzten 2022 Holz zum Heizen
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschat (LWF) hat zusammen mit Carmen e. V. den neuen „Energieholzmarktbericht 2022“ für Bayern veröffentlicht. Der Bericht stellt das Aufkommen und den Verbrauch von Energieholz in Bayern für das Bezugsjahr 2022 gegenüber. Insbesondere der Ukrainekrieg hat sich laut dem Bericht deutlich auf den Energieholzmarkt ausgewirkt. Angesichts steigender Preise und erwarteteter Knappheit von Erdgas und Heizöl nutzten die Bayern vermehrt Holz zum Heizen. Die Preise für Holzpellets und Scheitholz erreichten historische Höchststände.
Heizen mit Holz in Wärmenetzen und Privathaushalten in Bayern immer beliebter
Die milden Wintertemperaturen hätten in den Privathaushalten in einem normalen Jahr den Holzverbrauch senken müssen. Doch in den vergangenen Jahren sei die Zahl der Holzfeuerungen ständig gestiegen, so der Bericht. Das betreffe vor allem Pelletsheizungen.
Insgesamt hätten 2022 knapp 37 % der bayerischen Haushalte mit Holz geheizt. Die Autoren vermuten, dass darunter auch viele Haushalte sind, bei denen das Holz nur einen Teil der Heizenergie ausmacht. Diese würden wegen der hohen Energiepreise verstärkt auf Holz setzen. In Privathaushalten ist das bisher vor allem Scheitholz, doch auch der Anteil von Pellets steige stark. Zusätzlich sei die Zahl der Biomasseheizwerke deutlich gewachsen – auch da steigt also der Verbrauch.
Energieholz-Verbrauch legt schneller zu als stoffliche Nutzung
Laut der Holzbilanz 2022 mache die energetische Verwendung 54 % des Holzverbrauchs aus. Ein Großteil davon seien Holzreste aus der Verarbeitung sowie Altholz. Von dem in den Wäldern eingeschlagenen Frischholz seien 37 % direkt zu Energieholz (Scheitholz und Holzhackschnitzel) verarbeitet worden. Im Vergleich zu 2020 stieg der Energieholzverbrauch um 3 %, der gesamte Holzverbrauch für energetische und stoffliche Verwendung stieg um 0,6 %.
Der Energieholzmarktbericht Bayern erscheint seit 2010 im zweijährigen Turnus. Er erfasst mit Befragungen von Privathaushalten, Sägewerken, Hackerunternehmen, Heizwerksbetreibern und Altholzaufbereitern die Holzströme in Bayern. Ergänzt werden diese Informationen mit öffentlichen Daten. Der Bericht stellt auch die stoffliche Holzverwendung in Bayern dar. So ergibt sich ein Monitoring über den gesamten Einsatz des Rohstoffes Holz in Bayern. Neben Daten nimmt der Bericht auch inhaltliche Äußerungen aus der Branche auf. Die Stakeholder kritisieren dabei vor allem die Bürokratie. Kleine und mittlere Betriebe stünden unter hohem wirtschaftlichen Druck. Zugleich zeige der Bericht dass Holz als verlässlicher und nachhaltiger Rohstoff gesehen werde.
Zum Energieholzmarktbericht 2022 geht es hier.
Bayern will im Gegensatz zum Bund das Heizen mit Holz deutlich stärken und hat dafür einen Holzenergiepakt beschlossen. In den nächsten Jahren werden durch den sogenannten Waldumbau voraussichtlich große Holzmengen anfallen.
Quelle: Carmen | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH