Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden: Welche Städte sind die besten Vorbilder?

Photovoltaik-Anlage auf Dach mit Menschen - Teil des Solarpakets in BerlinFoto: Berliner Stadtwerke
Die Berliner Bezirke pachten Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden bei den Stadtwerken.
Eigentlich sollten öffentliche Gebäude eine Vorbildwirkung in der Energiewende haben – zum Beispiel durch die Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen. Viessmann hat analysiert, welche Städte die Dächer der öffentlichen Gebäude am besten nutzen.

Lediglich 1,1 Prozent aller installierten Solaranlagen befinden sich auf öffentlichen Einrichtungen. Das geht aus einer Analyse von Viessmann Climate Solutions hervor. Stattdessen gehören laut aktuellen Zahlen die meisten für Solaranlagen genutzten Dächer zu Privathaushalten, Industrie und Landwirtschaft

Grundlage der Analyse ist wie so oft das Marktstammdatenregister. Viessmann hat dabei die Solaranlagen auf Öffentlichen Gebäuden aus dem Marktstammdatenregister herausgefiltert. Der Anteil bezieht sich auf die zur Gesamtzahl an Solaranlagen pro Stadt. Analysiert wurden Städte mit mindestens 50.000 Einwohnern. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede in den Kommunen. Als Herausforderungen für die Kommunen sieht Viessmann die Finanzierung, das Fachpersonal und den Netzanschluss.

Fast 4,7 % kommunale Solaranlagen in Kleve

Weit vorne liegt dabei die nordrhein-westfälische Kleinstadt Kleve. Mit 4,7 Prozent haben öffentliche Gebäude dort den höchsten Anteil an den Solaranlagen bundesweit. Die Stadt hatte auch für das Jahr 2024 ein eigenes Förderprogramm für Solaranlagen aufgelegt. Die 40.000 Euro waren allerdings schnell aufgebraucht. Dicht hinter Kleve folgt Offenbach in Hessen, wo immerhin 4,6 Prozent der Solaranlagen sich auf öffentlichen Gebäuden befinden. Mit etwas Abstand folgen Böblingen (4 %), Tübingen (3,5 %) und Marburg (3,4 %). In Marburg gibt es zum Beispiel Solaranlagen auf Schulen, Kindergärten und dem Tribünendach des städtischen Georg-Gaßmann-Stadions.

Schlusslichter sind die nordrhein-westfälischen Städte Bergisch Gladbach und Grevenbroich sowie das niedersächsische Nordhorn, in denen sich lediglich 0,2 Prozent aller Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden befinden. Mit je 0,3 Prozent folgen Marl, Pulheim und Frechen in Nordrhein-Westfalen. Dabei steht ein kleiner Anteil der öffentlichen Gebäude nicht immer für wenig Solarenergie. Die Gesamtzahl der Solaranlagen ist in Nordhorn mit 3.600 sogar relativ hoch, und in Marl befindet sich eine der größten Dach-Solaranlagen in Deutschland.

Bei größeren Städten über 100.000 Einwohner fällt die Streuung geringer aus. Nach Offenbach (4,6 %) folgen Hanau (3,1 %), Bremerhaven und Stuttgart (je 2,9 Prozent) und Erlangen (2,6 %). Am unteren Ende der Spanne liegen Bergisch Gladbach, Mönchengladbach, Neuss und Lübeck mit jeweils 0,5 Prozent.

In absoluten Zahlen gibt es die meisten Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden naheliegenderweise in Großtstädten. Vorne liegt dabei Berlin (543 Anlagen), gefolgt von München (326 Anlagen), Stuttgart (253 Anlagen), Dortmund (192 Anlagen) und  Nürnberg (190 Anlagen)

Lediglich eine Solaranlage ist hingegen auf den öffentlichen Einrichtungen in Görlitz installiert, vier sind es in Gera. In Grevenbroich, Frechen und Neubrandenburg gibt es je fünf Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden. Man kann also auch sagen: In jeder untersuchten Stadt gibt es mindestens eine Solaranlage auf einem öffentlichen Gebäude.

Ländervergleich: Stadtstaaten haben den höchsten Anteil von PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden

Berlin will bis 2045 klimaneutral werden und hat für öffentliche Einrichtungen eine Solarpflicht eingeführt. Ausgenommen sind lediglich denkmalgeschützten Gebäude. Im Ländercheck ist Berlin mit anteilig 1,9 Prozent staatlicher Solaranlagen führend. Eine Rahmenvereinbarung mit den Berliner Stadtwerken macht es den Bezirken und Schulen dort leichter, Solaranlagen auf ihren Gebäuden installieren zu lassen.

Die beiden anderen Stadtstaaten Bremen (1,7 %) und Hamburg (1,5 %) schneiden ebenfalls gut ab. Im Ländervergleich hinten liegen Brandenburg (0,6 % beziehungsweise 616 Anlagen) sowie Sachsen-Anhalt und Sachsen mit je 0,7 %.

Zur vollständigen Auswertung des Vergleichs geht es hier.

Quelle: Viessmann | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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