Umfrage in Sachsen zeigt breite Zustimmung für Energiewende

Balkendiagramm zeigt Zustimmung zu der Aussage, dass Sachsen einen politischen Konsens für die Energiewende braucht.Grafik: IKND
Sieben von zehn Befragten in Sachsen halten einen parteiübergreifenden Konsens zur Umstellung von fossilen zu erneuerbaren Energien für notwendig, zeigt eine Umfrage. Insbesondere mit Windenergie in der direkten Nachbarschaft haben die meisten Sachsen kein Problem.

Das Meinungsforschungsunternehmen INSA-Consulere hat im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) vom 01. bis 08. Juli 2024 insgesamt 1.000 Personen aus Sachsen ab 18 Jahren zu ihren Positionen zur Energiewende befragt.

Dabei stimmten 69 Prozent der Befragten tendenziell der Aussage zu, dass es in Sachsen einen parteiübergreifenden Konsens brauche, wie die Umstellung von fossilen zu erneuerbaren Energien erfolgreich gestaltet werden könne. Mit 43 Prozent lag der Fokus allerdings deutlich auf „stimme eher zu“. Die Zustimmung unterscheidet sich deutlich je nach bevorzugter politischer Partei, ist allerdings im gesamten Spektrum vorhanden. Am stärksten war die Zustimmung bei den Grünen (94 Prozent), gefolgt von BSW (80 Prozent), CDU (78 Prozent), Die Linke (78 Prozent) und SPD (74 Prozent). Deutlich geringer, aber noch immer vorhanden ist sie bei FDP (63 Prozent) und AfD (57 Prozent).

Dass die sächsische Regierung einen Plan hat, wie die Energieversorgung in zehn Jahren aussehen soll, glauben hingegen lediglich 35 Prozent. Besonders skeptisch sind 14 Prozent, eher skeptisch 31 Prozent. Fast jeder Fünfte antwortet mit “weiß nicht”. Die Befragten sehen vor allem die sächsische Staatsregierung (35 Prozent) und den Sächsischen Landtag (27 Prozent) in der Verantwortung, die Ziele des sächsischen Energie- und Klimaprogramms zu erreichen. An zweiter Stelle wird mit einem knappen Drittel (32 Prozent) die Bundesregierung genannt.

IKND-Geschäftsführerin Carolin Friedemann sieht in den Zahlen einen „deutlicher Handlungsauftrag an die nächste sächsische Staatsregierung“. Sie betont. „Die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen erwarten eine klare und parteiübergreifende Strategie zur Umsetzung der Energiewende und Sicherung der sächsischen Energieversorgung.“

Unterschätzte Zustimmung für Windenergie

Als „bemerkenswert“ bezeichnet die IKND die Diskrepanz zwischen der tatsächlichen und der wahrgenommenen Akzeptanz von Windenergie. Die Mehrheit derjenigen, die Windenergieanlagen in ihrem direkten Wohnumfeld haben, befürworten diese laut der Umfrage (59 Prozent). Nur 31 Prozent lehnen sie ab. Jedoch schätzt jeder zweite (49 Prozent) die Stimmung im eigenen Umfeld als ablehnend gegenüber Windenergieanlagen ein. „Die Ergebnisse zeigen, dass auch in Sachsen dafür eine Akzeptanz in der Bevölkerung besteht. Es ist wichtig, diese positive Einstellung stärker zu berücksichtigen und zu kommunizieren“, sagt Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland.

Eine eigene Solaranlage auf dem Hausdach können sich 30 Prozent der Befragten vorstellen, sofern die Finanzierung gesichert ist. IKND sieht darin eine „hohe Bereitschaft zur privaten Beteiligung an der Energiewende“ in Sachsen. Eine Umfrage des Bundesverbands Solarwirtschaft kam bei einer ähnlichen Frage 2023 auf eine Zustimmung von 77 Prozent – allerdings ausschließlich unter Immobilieneigentümern. An Steckersolargeräten zeigten 20 Prozent der Befragten in Sachsen Interesse. Eine Dämmung von Dach und Fassade würden bei gesicherter Finanzierung 22 Prozent realisieren wollen, an einer Wärmepumpe hätten 17 Prozent Interesse. „Ein kritischer Aspekt ist die Finanzierung in Privathaushalten und genau hier sehen wir einen eindeutigen Auftrag an die künftige Sächsische Staatsregierung. Wer die Energiewende wirklich will, muss dafür sorgen, dass auch Haushalte mit kleinerem und mittlerem Einkommen die Kosten stemmen können.“, sagt Markus Schlimbach, Vorsitzender des DGB Bezirk Sachsen.

Quelle: IKND | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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