Biogas-Einspeisung bei Mitnetz Gas geht in Testbetrieb

Biogas-Anlage.Foto: Konrad Steininger / stock.adobe.com
Biogas-Anlage (Archivbild)
Der Testbetrieb der Biogas-Einspeisung in Kabelsketal soll bis zum 27. August laufen. Danach soll die Anlage in den Regelbetrieb übergehen. Bei der Anlage soll erstmals schon die Biogas-Aufbereitung die nötige Druckstufe herstellen.

Die Biogas-Aufbereitungsanlage gehört zum Gut Gröbers, auf dessen Gelände sich die Anlage befindet. Ihre Einspeisekapazität liegt bei bis zu 360 Normkubikmetern pro Stunde, was rechnerisch dem Bedarf von rund 1.500 Einfamilienhäusern entspricht.

Die Biogas-Aufbereitungsanlage reinigt vollautomatisch das zuvor erzeugte Rohbiogas. Vor allem entzieht sie dabei CO2 und Schwefel. Übrig bleibt im Wesentlichen Methan – ebenso wie beim Erdgas. Daraufhin wird die Menge und chemische Zusammensetzung des Gases gemessen und ein Odorierungsmittel zugesetzt. Dieses sorgt für den stechenden Gasgeruch – ein Sicherheitsmaßnahme, um ausströmendes Gas für Menschen wahrnehmbar zu machen. Nach einer letzten Kontrollmessung ist das Biogas beziehungsweise Biomethan bereit für die Einspeisung. Die Abläufe in der Biogaseinspeiseanlage stehen unter Aufsicht der Eichbehörde.

Biogas-Aufbereitung sorgt für nötige Druckstufe für die Einspeisung

Es handelt sich laut Mitnetz Gas um die 16. Anlage zur Biogas-Einspeisung im Netzgebiet. Sie hat allerdings eine Besonderheit. Der für die Einspeisung ins Hochdrucknetz nötige Druck wird nämlich bereits in der Biogasaufbereitung hergestellt. Daher ist an der Biogas-Einspeiseanlage kein Verdichter erforderlich. Das erspart auch den dafür normalerweise nötige Trafostation. Der Testbetrieb der Biogas-Einspeisung dient dazu, sämtliche Anlagenteile zu prüfen und einzustellen, auch bei unterschiedlichen Einspeisemengen. Im Zuge des Testbetriebs will Mitnetz Gas in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Brand- und Rettungsamt auch Feuerwehrleute in die Anlage einweisen.

Mitnetz Gas ist als Netzbetreiber verantwortlich für den Netzanschluss und die Netzeinspeisung. Die 950 Meter lange 16-bar-Leitung quert dafür mehrere Gewässer und Straßen. Den Netzanschluss baute Mitnetz Gas nach eigenen Angaben von August 2023 bis März und investierte 3,8 Millionen Euro.

Mehrere Fachverbände kritisieren, dass das Potenzial von Biogas für die flexible Energiegewinnung zu wenig genutzt werde, darunter der Landesverband Erneuerbare Energien NRW und die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg.

Quelle: Mitnetz Gas | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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