Beijing Energy ersetzt insolvente Sunpower im Solar-Aktien-Index PPVX

Anzeige mit Aktien-Kursen, Symbolbild für Solar-AktienFoto: iQoncept / stock.adobe.com
Aktienkurse (Archivbild)
Die Beijing Energy war erst vor anderthalb Jahren aus dem PV-Aktien-Index PPVX ausgeschieden. Nun ist sie wieder zurück, weil Sunpower seine Finanzberichte nicht pünktlich einreichte und daher aus dem Index fällt.

Im Februar 2023 hatte das US-Unternehmen Nextracker die chinesische Beijing Energy International Holding überholt. Der Newcomer hatte einen Börsenwert von rund 4,16 Mrd. Euro beim Kurs von USD 30,31 und verdrängte damit die Beijing Energy (damaliger Börsenwert 612 Mio. Euro, Kurs HKD 0,23) von Platz 30 der PV-Firmen mit dem höchsten Börsenwert. Seitdem ist der Wert der Beijing Energy weiter gesunken. Doch der insolvente US-amerikanische Zell- und Modulhersteller Sunpower reichte seinen Finanzbericht nicht fristgerecht ein. Daraufhin kündigte die US-Börse Nasdaq das Delisting der Aktie zum Ende dieser Woche an. Damit fällt Sunpower auch aus dem Solar-Aktien-Index PPVX und Beijing Energy rückt wieder auf.

Sunpower-Insolvenz: Sanierung bis Ende September geplant

Die 1985 gegründete Sunpower befindet sich seit Anfang August in einem Sanierungsverfahren, das mit dem einer Insolvenz in Deutschland vergleichbar ist. Der Aktienkurs fiel in diesem Jahr um über 96 %. Im Juli kündigte Sunpower an, ab Mitte September alle Auslieferungen zu stoppen. Als Gründe nannte Sunpower den Einbruch des kalifornischen PV-Heimatmarktes, die Korrektur früherer Ergebnisse und Probleme mit der Erfüllung von Kreditverträgen.

Bis Ende September wolle Sunpower nun versuchen, sich mit dem Verkauf von Geschäftsbereichen zu sanieren. Für die die Blue Raven Solar und New Homes inklusive der Händlernetzwerke habe das US-Solarunternehmen Complete Solaria bereits einen indikativen Kaufpreis von USD 45 Mio genannt. Im April 2024 strich Sunpower zudem 1.000 Arbeitsplätze.  

Nachrücker Beijing Energy will Australiens größter Solarkraftwerk-Betreiber werden

Die Sunpower-Aktie ist mit einem Börsenwert von rund 26 Mio. Euro (Kurs USD 0,164 am 13.8.24) aus dem PPVX ausgeschieden. Beijing Energy rückt mit einem Börsenwert von 387 Mio. Euro (Kurs von HKD 0,15) nach. Die anfänglichen Gewichtung im Index liegt damit bei 2,5%.

Beijing Energy hat laut Öko-Invest 1.800 Beschäftigte, das Hauptgeschäft seien Solarkraftwerke. Zusätzlich sei sie auch in der Wasser- und Windenergie sowie in den Bereichen Wasserstoff und Energiespeicher aktiv. Das Unternehmen habe zwei staatliche Hauptaktionäre, die zusammen 45 % der Anteile halten.

Bisher sei China der wichtigste Markt, das Unternehmen versuche aber auch, in der Mongolei, Vietnam und Australien Fuß zu fassen. In Australien wolle Beijing Energy mit dem Kauf von fünf Großanlagen von Lightsource auf einen Schlag zum größten Solarpark-Betreiber werden. Bisher hätten das die dortigen Behörden allerdings nicht genehmigt. Im ersten Halbjahr 2024 habe Beijing Energy 2019 Kraftwerke mit einer Stromproduktion von 8,42 TWh besessen.

Im Jahr 2023 hätte Beijing Energy den Umsatz deutlich gesteigert, der Gewinn sei jedoch rückläufig gewesen. Auch die Eigenkapitalquote sei durch die fremdfinanzierten Projekte gesunken.

Im Solar-Aktien-Index PPVX sind zurzeit 30 Unternehmen gelistet. Davon kommen je acht aus den USA und China, je zwei aus Deutschland, Frankreich, Israel, Spanien und Taiwan und je eines aus Indien, Japan, Norwegen und Thailand. Ihre Börsenwerte liegen in Summe zurzeit bei rund 87,3 Milliarden Euro. Der Index startete 2001 mit 1.000 Punkten und elf Aktien in einer Kooperation des Solarmagazins Photon und des Öko-Invest-Verlags. Sein Vergleichsindex ist der NYSE Arca Oil and Gas. Seit 2003 lag der PPVX vor dem Erdöl-Index, Anfang 2024 rutschte er unter diesen ab.

Mehrere börsennotierte Solarfirmen haben in jüngster Zeit Schwierigkeiten, darunter SMA und Meyer Burger.

Quelle: Öko-Invest | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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