Meyer Burger will Solarzellen nun doch weiterhin in Thalheim fertigen

Im Bild die Solarzellenfertigung in Thalheim von Meyer Burger.Foto: Meyer Burger
Die Solarzellen aus Thalheim sind unter den derzeitigen Marktbedingungen die wirtschaftlichste Option für die Belieferung der Solarmodulproduktion von Meyer Burger in den USA.
Der Schweizer Photovoltaik-Hersteller Meyer Burger will die Solarzellenfertigung nun doch nicht in die USA verlegen. Der Standort Thalheim in Sachsen-Anhalt soll erhalten bleiben. Ein umfassendes Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm ist in Planung.

Die Meyer Burger Technologie AG hat den der geplante Aufbau einer Solarzellenfertigung in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado gestoppt. Aufgrund jüngster Entwicklungen sei das Projekt für den Photovoltaik-Hersteller derzeit nicht finanzierbar. Die in Aussicht gestellte Zusammenarbeit mit einem US-amerikanischen Technologiekonzern könne man in Anbetracht der angepassten Strategie derzeit nicht umsetzen. Im Zuge dieser Neuausrichtung fokussiert Meyer Burger auf die bereits weitestgehend installierte und im Hochlauf befindliche Nominalkapazität von 1,4 Gigawatt im Photovoltaik-Modulproduktionswerk Goodyear in Arizona.

Solarzellenfertigung in Deutschland Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger

Den bestehenden Produktionsstandort für die Solarzellen Thalheim in Deutschland will Meyer Burger weiterhin voll betreiben. Der Standort soll anders als bisher geplant auch zukünftig das Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger bilden. Diese Solarzellen seien unter den derzeitigen Marktbedingungen die wirtschaftlichste Option für die Belieferung der Solarmodulproduktion in Goodyear. Die bestehenden Langzeitabnahmeverträge könne man so voraussichtlich bedienen und die Produktionskapazitäten in Goodyear auslasten. Mit möglichen weiteren Kunden laufen Gespräche für die Abnahme zusätzlicher Mengen unter den neuen Bedingungen. Der Ausbau der nominalen PV-Modul-Produktionskapazität in Goodyear um weitere 0,7 Gigawatt setzt Meyer Burger vorläufig aus. Dieser bleibt eine Option, über die das Unternehmen im Rahmen des anstehenden Restrukturierungsprogramms und je nach Verlauf aktueller Gespräche mit Kunden entscheiden will.

Die bisher angestrebte Fremdfinanzierung über eine Monetisierung sogenannter 45X-Steuergutschriften verfolgt das Unternehmen in reduziertem, auf die Photovoltaik-Modulproduktion in den USA zugeschnittenem Umfang weiter. Der Verwaltungsrat geht aufgrund dieser Veränderungen davon aus, dass der Finanzierungsbedarf des Unternehmens deutlich geringer ausfällt und dass sich die nach der Kapitalerhöhung vom April 2024 verbleibende Finanzierungslücke auf ein deutlich geringeres Maß reduziert. Das mittelfristig angestrebte EBITDA-Niveau sowie der Verschuldungsgrad der Gruppe werden voraussichtlich ebenfalls deutlich tiefer liegen als bisher erwartet.

Restrukturierung bei Meyer Burger

Verbunden mit den strategischen Änderungen hat der Verwaltungsrat die Geschäftsleitung mit der Ausarbeitung eines umfassenden Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramms beauftragt. Dieses soll der revidierten Ausrichtung Rechnung tragen und damit zu einer nachhaltigen Profitabilität führen.

Um die heute kommunizierten Veränderungen im Halbjahresabschluss im Einklang mit den anwendbaren Regeln abzubilden, verschiebt Meyer Burger die bisher für den 16. September 2024 angekündigte Publikation der Halbjahreszahlen auf den 30. September 2024 oder, mit Zustimmung von SIX Exchange Regulation, auf ein späteres Datum.

Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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