Schwimmende Trafos für größte Floating-PV-Anlage

Verladung eines Trafos auf eine schwimmende Plattform in einem See per Kran von Land.Foto: Pfalzwerke
Der Trafo für Deutschlands größtes Floating-PV-Projekt auf dem Cottbuser Ostsee geht auf Reisen.
Die Pfalzwerke installieren den Trafo für den mit 29 MW größten schwimmenden Solarpark Deutschlands im Cottbuser Ostsee auf dem Wasser. Das vereinfacht die Verkabelung an Land.

Die Pfalzwerke Aktiengesellschaft realisieren auf dem Cottbuser Ostsee derzeit Deutschlands größte schwimmende PV-Anlage. Dazu haben sie laut Pressemitteilung den Auftrag der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) und der LEAG Renewables GmbH. Der Solarpark auf dem künstlichen See vor den Toren von Cottbus verfügt über eine Spitzenleistung von 29,1 Megawatt (MW). Nach seiner Fertigstellung soll der schwimmende Solarpark jährlich 29.000 Megawattstunden Strom erzeugen.

Nun habe das Unternehmen aus Ludwigshafen die Installation der schwimmenden Trafostationen vorgenommen. „Insgesamt acht Trafostationen kommen zum Einsatz, jede Station hat eine Leistung von 3.150 Kilovoltampere (kVA) und ist knapp zwölf Tonnen schwer“, informiert Andreas Klöß, Abteilungsleiter Bau PV-Großflächenanlagen im Bereich Business Solutions bei den Pfalzwerken. „Zur Installation setzt ein Kran die Trafostationen am Seeufer vom Tieflader in die Trafoboote um“. Anschließend sorgen Schlepper frü den Transport an ihre geplanten Positionen. Die Transformatoren transformieren die Spannung auf eine höhere Spannungsebene. Dadurch lasse sich die Energie mit geringeren Verlusten über große Strecken in den Übertragungsnetzen transportieren.

Trafo sorgt über einfachere Verkabelung an Land

Dass die Transformierung der Spannung schon auf dem See und nicht erst in einer Trafostation an Land geschieht, habe einen großen Vorteil. Die Verkabelung im Wasser sei damit einfacher und deutlich übersichtlicher. Für den Transport des Stroms von der PV-Anlage zum Ufer seien damit nur zwei Mittelspannungssysteme nötig. „Produziert wird der Strom der Floating-PV-Anlage aus mehr als 51.000 Solarmodulen. Wir haben diese vorab am Seeufer auf rund 1.800 sogenannten Solarbooten, montiert“, erläutert Klöß. „Draußen auf dem Wasser befestigen wir diese Boote anschließend an 34 Dalben, die in den Grund des Cottbuser Ostsees gerammt sind.“

Die Pfalzwerke setzen den Bau des schwimmenden Solarparks als sogenannter EPC-Dienstleister (Engineering, Procurement, Construction) um. Nach dem Bau der Anlage übernimmt Pfalzwerke ebenfalls die technische Betriebsführung (O&M) für die Anlage.

„Wir freuen uns sehr, dass wir als Pfalzwerke auch bei diesem ambitionierten Großprojekt auf dem Cottbuser Ostsee unsere Fähigkeiten zur Realisierung von schwimmenden PV-Anlagen demonstrieren können, nachdem wir bereits zahlreiche Projekte dieser Art in Deutschland und den Niederlanden umgesetzt haben“, sagt Marc Mundschau, Vorstandsmitglied bei den Pfalzwerken.

Photovoltaik statt Braunkohle

Der Cottbuser Ostsee vor den Toren der brandenburgischen Stadt entstand am Ort des früheren Tagebaus Cottbus-Nord, wo noch bis 2015 Kohle gefördert wurde. Die Floating-PV-Anlage in der Nähe des Ostufers wird im Endausbau eine Fläche von rund 16 Hektar einnehmen – und damit ein Prozent des gesamten Sees.

Der ursprüngliche Bauplan des Solarparks sah vor, die Anlage auf einem noch trockenen Teil des Seebodens zu errichten – und sie dann mit der Flutung des Tagebaus allmählich aufschwimmen zu lassen. Durch die starken Regenfälle seit Ende 2023 füllte sich der See jedoch deutlich schneller als prognostiziert, so dass die Beteiligten das Baukonzept auf eine schwimmende Installation umstellen mussten.

Quelle: Pfalzwerke | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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