TÜV Rheinland: Prüfkapazitäten für Wärmepumpen ausgebaut

Im Bild das Prüflabor für Wärmepumpen des TÜV Rheinland in Herten.Foto: TÜV Rheinland / Yann Sebastian Harz
Blick in das Prüflabor für Wärmepumpen des TÜV Rheinland in Herten.
In seinem Prüflabor in Herten testet der TÜV Rheinland die Energieeffizienz und die Sicherheit von Wärmepumpen. Ein Effizienznachweis eines unabhängigen Instituts ist Voraussetzung für die Heizungsförderung bei Wärmepumpen.

TÜV Rheinland erweitert seine Prüfkapazitäten für Wärmepumpen. Mit der Laborerweiterung und Inbetriebnahme einer neuen Klimakammer in Herten im Ruhrgebiet bietet der Prüfdienstleister Herstellern die Möglichkeit, deutlich mehr Geräte auf Energieeffizienz und Sicherheit prüfen zu lassen. Prüfungen sind zwar nicht vorgeschrieben, um Wärmepumpen in der EU vertreiben zu dürfen. Allerdings ist ein Effizienznachweis eines unabhängigen Instituts Voraussetzung für die Förderfähigkeit im Rahmen der Heizungsförderung. So fördert der Staat Investitionen in Wärmepumpen mit erheblichen Summen. Um Hersteller konkurrenzfähig Wärmepumpen verkaufen können, benötigen diese folglich ein Zertifikat.

Die Fachleute von TÜV Rheinland prüfen Wärmepumpen gemäß den Richtlinien für Ecodesign und Ecolabelling der Europäischen Union. Das derzeit in Europa anerkannteste Wärmepumpenzertifikat ist laut TÜV Rheinland das HP KEYMARK, das nicht nur praktische Prüfungen, sondern auch jährliche Produktionsüberwachungen vorschreibt. Grundlage sind DIN EN-Normen wie DIN EN 14511, DIN EN 14825, DIN EN 15879-1, DIN EN 12102, DIN EN 12309 und DIN EN 16147.

TÜV Rheinland testet Effizienz von Wärmepumpen

Dabei führen die Experten von TÜV Rheinland beispielsweise Performance-Messungen zur Ermittlung der Effizienz der Wärmepumpen bei unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und Häusertypen wie Alt- oder Neubauten durch. Außerdem messen sie in diesem Zusammenhang auch Lärm-Emissionen. In der Klimakammer setzen die Prüfer die Geräte extremen Witterungsbedingungen von unter minus 20 Grad Celsius bis über plus 40 Grad Celsius aus. Dabei dürfen beispielsweise keine Kältemittel – heutzutage in der Regel Propan – austreten. Zudem müssen die Wärmepumpen auch bei sehr niedrigen Temperaturen und zugleich hohen Vorlauftemperaturen in der Lage sein, ihre Heizleistung effizient zu erbringen.

„Wir haben in unseren Prüfungen festgestellt, dass die Hersteller ihre Wärmepumpen kontinuierlich verbessern. Sie werden immer effizienter und lassen sich immer einfacher installieren. Zudem sind viele Geräte inzwischen so leise, dass wir die Emissionen nur noch messen, aber nicht mehr hören können“, sagt Mario Reimbold, bei TÜV Rheinland für die Prüflabore für Wasserstoff und Wärmepumpen in Köln und Herten verantwortlich.

Wärmepumpen sind effizient und umweltfreundlich

Gemessen wird die Energieeffizienz von Wärmepumpen mit dem sogenannten „Coefficient of Performance“, kurz COP. Der Wert bezeichnet das Verhältnis von abgegebener Heizleistung zu aufgenommener elektrischer Leistung einer Wärmepumpe. Ein höherer COP bedeutet eine effizientere Wärmepumpe; ein guter COP-Wert für eine Wärmepumpe liegt im Bereich von 4 bis 5. Dies bedeutet, dass die Wärmepumpe vier- bis fünfmal mehr Energie in Form von Wärme liefert, als sie in Form von Strom aufnimmt. Der tatsächliche COP-Wert hängt allerdings von vielen Faktoren ab, etwa der Außentemperatur, der gewünschten Innentemperatur und der spezifischen Installation und Konfiguration der Wärmepumpe. Mario Reimbold von TÜV Rheinland ist überzeugt, dass sich Wärmepumpen immer mehr durchsetzen werden. „Mit Wärmepumpen lassen sich Häuser besonders effizient und damit auch besonders günstig und umweltfreundlich heizen“, sagt der Experte.

Eine Liste mit den in der BEG-Heizungsförderung förderfähigen Wärmepumpen ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: TÜV Rheinland | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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