EnWG-Novelle: BDSH fordert Bürokratieabbau

Im Bild eine Hand mit einer Ratsche, die ein Photovoltaik-Modul befestigt. Die EnWG-Novelle soll Hürden für Solarinstallationsunternehmen abbauen.Foto: pressmaster / stock.adobe.com
Die geplanten Änderungen des EnWG bieten laut BDSH eine Entlastung für die rund 8.000 Solarinstallationsbetriebe in Deutschland.
Der Bundesverband des Solarhandwerks hat eine Stellungnahme zur EnWG-Novelle abgegeben. Der Verband begrüßt den Entwurf, sieht jedoch Verbesserungspotenzial in einigen Details.

Der Bundesverband des Solarhandwerks (BDSH) begrüßt den Referentenentwurf zur Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG-Novelle). Der Entwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ziele darauf ab, Hürden für Solarinstallationsunternehmen abzubauen und die Prozesse im Bereich Netzausbau und Endkundenmärkte zu vereinfachen und zu beschleunigen. „Die geplanten Änderungen bieten eine Entlastung für die rund 8.000 Solarinstallationsbetriebe in Deutschland”, sagt Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des BDSH. „Die Unternehmen, die Photovoltaik-Anlagen planen, installieren und warten, stehen seit langem vor zahlreichen bürokratischen Hürden. Mit den neuen Regelungen werden viele dieser Hindernisse endlich abgebaut, was die Energiewende spürbar beschleunigen wird.”

Der Entwurf beinhaltet wichtige Änderungen für Solarprojekte. So begrüßt der BDSH die im neuen §42c des EnWG vorgesehenen Regelungen, die es sowohl Privat- als auch Gewerbekunden ermöglichen, von gemeinschaftlich erzeugtem Solarstrom zu profitieren. „Diese Regelung füllt eine bisherige Lücke und schafft neue Möglichkeiten, insbesondere im Bereich des Energy-Sharing. Damit können intelligente Quartierslösungen realisiert werden, bei denen auch Haushalte oder Unternehmen ohne eigene Solaranlage grünen Strom beziehen können“, erklärt Peter Knuth, ehrenamtlicher Vorstand des BDSH und Geschäftsführer des Photovoltaik-Anbieters Enerix.

Handlungsbedarf in EnWG-Novelle bei Entbürokratisierung

Im Bereich Vereinheitlichung und Entbürokratisierung sieht der BDSH trotz positiver Ansätze weiteren Handlungsbedarf. Denn Netzanschlussprozesse sollte der Bund vereinheitlichen und digitalisieren. Die derzeitige Problematik sei, dass Installationsbetriebe in verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Netzbetreibern und deren individuellen Verfahren konfrontiert sind. „Wir plädieren dafür, dass die gesamte Prozesskette, von der Planung bis zur Genehmigung, standardisiert und zentral über die Bundesnetzagentur gesteuert wird“, so Brodersen.

Um auch die Endkunden bei der Energiewende mitzunehmen, sollte der Bund mit der EnWG-Novelle Regelungen schaffen, die Verbindlichkeiten und Transparenz festlegen. Von den Installationsunternehmen über die Kunden bis hin zu den Netzbetreibern. Die Netzkapazitäten und der aktuelle Stand des Netzanschlusses müsse man dem Endkunden transparent darlegen, damit Unmut in der Bevölkerung vorgebeugt wird, fordert der BDSH. Das im Referentenentwurf angesprochene Online-Tool zur Netzanschlussauskunft sei ein wichtiger Schritt. Der Bund sollte dieses aber noch weiter ausbauen. Denn damit könnte man die gesamte Prozesskette digitalisieren und standardisieren.

Ein weiterer Kritikpunkt des BDSH ist die Umsetzung des §14a EnWG, die weiterhin unklar sei. Dieser Paragraf betrifft die Abregelung von Photovoltaik-Anlagen durch Steuersignale. „Vor Ort fehlen verbindliche Richtlinien für die Netzbetreiber, wie diese Vorgaben konkret umzusetzen sind“, sagt Brodersen.

Quelle: BDSH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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