Ölkonzern Total Energies will Strom-Geschäft in Deutschland aufbauen

Drei Männer und eine Frau schneiden ein Band durch, auf dem Total Energies steht - Eröffnung des neuen Büros in Hamburg.Foto: Mauricio Bustamante
Eröffnung des neuen Büros von Total Energies in Hamburg.
Der französische Öl- und Gaskonzern will in einem neuen Büro in Hamburg sein Erneuerbare-Energien-Geschäft bündeln. Laut einer Pressemitteilung plant das Unternehmen, ein „integriertes Stromgeschäft“ in Deutschland aufzubauen.

Der „Renewable Energies Hub“ ist ein neuer Regionalstandort, der sich in der Hamburger Altstadt befindet. Dort sitzen seit dem 19. September laut der Pressemitteilung von Total Energies die Bereiche Offshore Wind, Onshore Renewables und das Start-up Nash Renewables, das 2023 von Total Energies übernommen wurde. Nash hat eine KI-basierte Software zur Optimierung von Erneuerbare-Energien-Projekten entwickelt. Damit sollen sich neue Windenergie-, Solar- und Hybrid-Projekte planen, Erträge simulieren und optimieren lassen. Total Energies übernahm Nash Renewables über seine hundertprozentige Tochtergesellschaft Total Energies Renewables Deutschland.

Der Ölriese hat bereits in der jüngeren Vergangenheit vermehrt in Ökostrom investiert. Ein Beispiel war die Ersteigerung der Konzessionen für mehrere deutsche Offshore-Windparks. In den Jahren 2023 und 2024 sicherte sich Total Energies drei Flächen für Offshore-Windenergie-Projekte in Nord- und Ostsee mit einer Gesamtkapazität von 4,5 GW, wie der Solarserver berichtete. Allein bei der Auktion im Juli 2023 über 3 GW gab der Konzern 5,8 Milliarden Euro aus. Zum Vergleich: Der Umsatz des Total-Konzerns lag 2023 laut Statista bei gut 237 Milliarden USD.

Auch weitere Unternehmen hat der Ölkonzern gekauft. Im Oktober 2023 kaufte Total Energies das gesamte Aktienkapital des Ökostrom-Aggregators Quadra von der Aloys Wobben Stiftung. Ähnlich beim Großspeicher-Spezialisten Kyon Energy: Im Januar 2024 meldete Total den Kauf des gesamten Aktienkapitals. Auf eine Vorabzahlung von 90 Millionen Euro sollten laut der Pressemitteilung weitere Zahlungen in Abhängigkeit von bestimmten Entwicklungszielen folgen. Das Speicherunternehmen besteht erst seit 2021. Anfang Januar hatte es nach eigenen Angaben Projekte mit 120 MW in Betrieb, 350 MW in Bau und weitere 300 MW in einem baureifen Stadium. Die Projektpipeline im „fortgeschrittenen Stadium“ soll 2 GW umfassen.

„Hamburg, das Herz der deutschen Wind- und Solarbranche, garantiert uns kurze Wege zu den Schlüsselakteuren auf diesem Gebiet und ist der ideale Standort für unseren Renewable Energies Hub“, kommentiert Christian Cabrol, Geschäftsführer der Total Energies Marketing Deutschland den neuen Standort.

Quelle: Total Energies | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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