Unilever nutzt Speiseeis als Energiespeicher

m Bild das Tiefkühllager von Unilever in Heppenheim, das als Energiespeicher dient.Foto: Unilever Deutschland GmbH / Arne Schumacher
Das Tiefkühllager in Heppenheim nutzt Strom dann, wenn viel Strom aus erneuerbaren Energien verfügbar ist und er daher sehr billig ist.
Tiefkühllager bieten die Möglichkeit, Strom zum Kühlen nur dann zu nutzen, wenn viel Strom aus erneuerbaren Energien verfügbar ist. Ein Kühllager von Unilever in Heppenheim dient bereits zur Reduzierung von Netzlasten.

Unilever und das Energieberatungsunternehmen Energeering aus Mülheim an der Ruhr verwandeln ein Tiefkühllager von Heppenheim in einen riesigen Energiespeicher. Weil Speiseeis Temperaturschwankungen im Kühllager von bis zu 4 Grad Celsius erlaubt, ohne die Qualität zu beeinträchtigen, kann man die Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum reduzieren. Durch ein flexibles Energiemanagement und den Einsatz von künstlicher Intelligenz kann das Unternehmen so den Stromverbrauch in Spitzenzeiten drastisch senken und Energiekosten sparen.

„Das Potenzial dieses Systems für Unilever, die Branche und die Energiewende ist enorm“, sagt Nikolaus Huber, General Manager Ice Cream bei Unilever DACH. „Dank der Vielzahl an Sensoren und Daten können wir unsere Anlagen effizienter betreiben. Die Kälteanlagen laufen häufiger im optimalen Betriebspunkt. Im Juli haben wir in Heppenheim knapp 9,5 Prozent weniger Strom benötigt als im Vorjahreszeitraum ohne flexible Kühlung. Zukünftig können wir allein an diesem Standort Energiekosten im sechsstelligen Bereich einsparen. Für die 250 Kühllager bei Unilever weltweit gehen die Möglichkeiten zu Einsparungen in die Millionen.“

Tiefkühllager kann Energiespeicher ersetzen

Wenn viel Strom aus erneuerbaren Energien verfügbar ist, kühlt man das Kühllager auf bis zu -24 Grad herunter. Steigen die Strompreise, weil weniger erneuerbare Energien zur Verfügung stehen und die Nachfrage besonders hoch ist, wird der Stromverbrauch reduziert. In dieser Zeit können die Speiseeissorten der Marken Magnum und Langnese Batterie-Speicher ersetzen, da über 55.000 Paletten die nötige Kühltemperatur aufrechterhalten. Diese Schwankungen sind möglich, da die Produkttemperatur im Speiseeis deutlich langsamer steigt und sinkt als die Lufttemperatur im Lager. Die Qualität und Sicherheit der Produkte bleiben dabei laut Unilever unbeeinträchtigt.

„Tiefkühllager verbrauchen viel Energie. Durch intelligentes Energie-Management und die natürlichen Speichereigenschaften der gekühlten Produkte können diese Lager Netzlasten reduzieren und das Abschalten von Wind- und Solaranlagen verhindern. Das minimiert den Einsatz fossiler Energien und ist ein wichtiger Hebel für eine erfolgreiche Energiewende“, sagt Holm Riedel, Geschäftsführer von Energeering.

Quelle: Unilever | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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