1Komma5° führt Stromspeicher und Wechselrichter ein

Zwei Monteure tragen ein PV-Modul auf ein mit roten Dachschindeln gedecktes Dach.Foto: 1Komma5°
Bisher bietet 1Komma5° vor allem PV-Module aus eigenem Hause an. Künftig kommen Speicher und Wechselrichter dazu.
Die 1Komma5° bietet künftig neben PV-Modulen auch eigene Speicher und Wechselrichter an. Sie sollen der besseren Flexibilisierung der Solarstromerzeugung dienen.

Die Hamburger 1Komma5° führt einen eigenen Stromspeicher und einen Wechselrichter ein. Wie das Unternehmen mitteilte, soll die Auslieferung an Kunden in Deutschland im Oktober beginnen. Damit erweitert die Gesellschaft ihr Produktportfolio um zwei Kernkomponenten unter eigener Marke. Kunden in Europa und Australien profitieren so zukünftig von KI-gesteuerten Optimierungen am Energiemarkt (Day-Ahead und Intra-Day) sowie Erträgen durch Netzdienstleistungen.

„Aus der radikalen Umwälzung unseres Energiesystems ergeben sich neue Anforderungen für die Hardware entlang der Wertschöpfungskette”, sagt Jannik Schall, CPO und Co-Founder von 1Komma5°. „1Komma5° entwickelt daher die eingesetzten Komponenten maßgeblich weiter.” Die Batterie spiele eine zentrale Rolle bei der Flexibilisierung. Zum einen ermögliche sie, günstigen und sauberen Strom zur späteren Nutzung zwischenzuspeichern. Zum anderen lasse sie sich eingesetzen, um Strom aktiv an verschiedenen Energiemärkten zu handeln oder das Stromnetz zu stabilisieren.

„Stromspeicher haben bisher vor allem eine Aufgabe. Im Sommer überschüssigen Solarstrom tagsüber aufzunehmen und abends wieder abzugeben. Wir nutzen sie jedoch vielfältiger und das ganze Jahr über, um die Einsparungen und Ertragsmöglichkeiten für unsere Kunden zu erhöhen”, so Schall. Ausschlaggebend sei dabei die Steuerung der Komponenten sowie der Datenfluss zwischen ihnen. Das Unternehmen optimiere mittels der hauseigenen Energie-Plattform Heartbeat AI in bereits vier Ländern das Zusammenspiel von Stromerzeugern – direkt über die Photovoltaikanlage oder indirekt über die Strombörse – und Stromverbrauch, etwa über Wärmepumpen oder EV-Charger.

Speichersysteme seien in diesem Anwendungsfeld besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Statt klassischer Ladezyklen durchliefen sie zukünftig im Tagesverlauf mehrere Mikrozyklen – zum Beispiel als Reaktion auf Marktsignale. Deshalb habe der Fokus für die Softwareentwicklung vor allem auf der Bereitstellung einer hohen Datenauflösung sowie schnellen Reaktionszeiten gelegen. Neben der Integration in den sogenannten Day-Ahead-Markt ziele 1Komma5° damit vor allem auf netzstabilisierende Maßnahmen ab.

Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr verkündet, in Deutschland in die Produktion von PV-Modulen einsteigen zu wollen.

Quelle: 1Komma5° | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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